Verbund-Beteiligung Sorgenia hat weitere Probleme

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Die konkursbedrohte italienische Verbund-Minderheitsbeteiligung Sorgenia bekommt weitere Schwierigkeiten, diesmal mit der Justiz. Ein Kohlekraftwerk in der ligurischen Ortschaft Vado Ligure im Besitz der Gruppe Tirreno Power, an der Sorgenia eine 39-Prozent-Beteiligung hält, ist von der Staatsanwaltschaft wegen gesundheitsschädlicher Emissionen konfisziert worden.

Tirreno Powers Kohle-Kraftwerkblöcke in Vado Ligure sorgen laufend für Proteste von Anrainern. Die Justizbehörden der Hafenstadt Savona hatten zuletzt Ermittlungen aufgenommen. Die Kraftwerke sollen wegen ihrer umweltschädlicher Emissionen in den Jahren 2000 und 2007 400 Tote verursacht haben. Die Staatsanwaltschaft in Savona stellte fest, dass europäische Standards zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung nicht berücksichtigt worden seien, berichteten italienische Medien. Tirreno Power ist dabei, die Kohle-Kraftwerkblöcke zu stoppen.

Die Konfiszierung des Kohlkraftwerks ist eine Hiobsbotschaft für Sorgenia, die seit Monaten gegen ihre Pleite kämpft. Das Board der mit 1,8 Mrd. Euro verschuldeten Energiegesellschaft sucht nach einem Ausweg aus der Krise. Bisher kam es zu keiner Einigung zwischen Sorgenias Mehrheitsaktionär CIR und den 20 Gläubigerbanken, zu denen auch die Bank Austria-Mutter UniCredit gehört. Diese verlangen, dass Sorgenia die Verschuldung um mindestens 600 Mio. Euro reduziert.

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Der Verbund hat die Sorgenia-Beteiligung im Vorjahr auf null abgeschrieben. 2013 erfolgten Wertberichtigungen von 396 Mio. Euro.

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