Deutsche Erzeugerpreise steigen stark an

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Die Erzeugerpreise in Deutschland sind im Mai so stark gestiegen wie seit über einem Jahr nicht mehr. Die Produzenten von Energie, Lebensmitteln und anderen gewerblichen Erzeugnissen hoben ihre Preise im Vergleich zum Vorjahresmonat um durchschnittlich 0,9 % an, teilte das Statistische Bundesamt mit.

"Das ist der stärkste Anstieg seit Februar 2009", sagte eine Statistikerin. Auch damals gab es ein Plus von 0,9 %. Im Vergleich zum April zogen die Preise um 0,3 % an.

Gedämpft wurde der Preisauftrieb durch billigere Energie: Ohne sie wäre die Jahresteuerungsrate mit 1,8 % doppelt so hoch ausgefallen. Benzin, Diesel und andere Mineralölprodukte kosteten zwar 22,3 % mehr, dafür fielen die Preise für Erdgas um 14,9 % und für elektrischen Strom um 1,2 %.

Die Produzentenpreise geben einen frühen Hinweis auf die Entwicklung der Inflation, weil der Handel höhere oder niedrigere Einkaufskosten zum Teil an seine Kunden weitergibt. Die meisten Experten rechnen für 2010 mit einer Inflationsrate von etwa 1 %. Die EZB sieht stabile Preise bei Werten bis knapp unter 2 % gewährleistet.

Ö: Industrie-Erzeugerpreise stiegen im April um 2,5 %

Auch in Österreich sind die Erzeugerpreise der Industrie im April im Jahresabstand um 2,5 % kräftig angestiegen, nach einer Jahresrate von nur +0,4 % im März. Im Monatsabstand legten die Erzeugerpreise um 0,8 % zu, so die Statistik Austria. Der stärkste Schub gegenüber dem Vorjahr ging von den Energiepreisen aus, die diesmal um 7,4 (4,1) % kletterten; ohne Energie wäre der Erzeugerpreisindex nur um 1,5 % im Jahresabstand gestiegen.

Vorleistungsgüter wiesen im April mit einem Jahresanstieg von 2,5 % erstmals seit Jänner 2009 wieder ein Plus auf. Signifikant stiegen die Preise für "Nichteisen-Metalle und Halbzeug daraus" (+14,4 %), aber auch Chemiefasern (+11,3 %). Die Preise für Investitionsgüter und Gebrauchsgüter erhöhten sich im Jahresabstand um 1,6 bzw. 0,9 %. Verbrauchsgüter verbilligten sich dagegen um 1,0 %, etwa Sportgeräte um 12,5 %.

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