Das eingeleitete Sanierungsverfahren für die seit 22. Juni unter Gläubigerschutz stehende Billigairline SkyEurope ist vom zuständigen Bezirksgericht in Bratislava nun bestätigt worden, teilte die Fluggesellschaft am 17. Juli mit. Damit habe das Gericht bestätigt, dass alle Voraussetzungen für die Restrukturierung des Unternehmens vorliegen.
Damit hat die 90-tägige Frist begonnen, innerhalb der die SkyEurope-Gläubiger ihre Forderungen anmelden können. Die Gerichtsentscheidung ermöglicht nun die Restrukturierung der alten Verbindlichkeiten und eine Reorganisation des Unternehmens. "Das ist ein neuer positiver Meilenstein in diesem rechtlichen Prozess, der den Weg für neue Investments frei machen wird", erklärte Nick Manoudakis, neuer Vorstandsvorsitzender und Finanzvorstand von SkyEurope.
Prüfbestätigung für 2007/08 verweigert
Bei 176,6 Mio. Euro Schulden und einem negativen Eigenkapital von 63,6 Mio. Euro hatte der Wirtschaftsprüfer KPMG den Fortbestand des Unternehmens bezweifelt und die Prüfbestätigung für die Konzernbilanz 2007/08 verweigert. Unter Ausschöpfung aller Fristen könnte SkyEurope mit diesem Verfahren bis zu 9,5 Monate Zeit gewonnen haben, um sich zu sanieren und die Gläubiger zu befriedigen. In dieser Zeit schützen besondere Bestimmungen das Unternehmen vor Kündigungen durch die Lieferanten.
Vorerst hat SkyEurope eine bis 25. Oktober (Umstellung auf den Winterflugplan) befristete Lizenz. Die Lizenzverlängerung durch die slowakische Luftfahrtbehörde hängt von einem Einstieg eines Investors bei der angeschlagenen SkyEurope ab. Dazu stimmten die Aktionäre bei der Hauptversammlung am 14. Juli in Wien einer Herabsetzung des Grundkapitals zu, damit die Fluggesellschaft wieder Aktien zum Nominalwert von 1 Euro anbieten und auf diese Weise einen potenziellen Investor an Bord holen kann. Der Kapitalschnitt wurde im Verhältnis 6,5 zu 1 angenommen. Noch immer kämpft die Fluggesellschaft um die Herausgabe eines Flugzeugs, das am Pariser Flughafen Orly festgehalten wird, weil SkyEurope monatelang keine Fluggebühren gezahlt hatte.
