Konzern in der Krise

H&M: Gewinn bricht um 62% ein

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Rabatte auf Ladenhüter lassen Gewinn bei schwedischer Modekette einbrechen.

Ladenhüter und hohe Rabatte haben dem schwedischen Moderiesen  H&M  den Start ins Jahr verdorben. Der Gewinn brach im ersten Geschäftsquartal bis Ende Februar um fast die Hälfte ein. Unter dem Strich blieben 1,37 Mrd. schwedische Kronen (134,5 Mio. Euro), wie das Unternehmen am Dienstag in Stockholm mitteilte.
 
"Der Jahresbeginn war hart", sagte H&M-Chef Karl-Johan Persson. Er kündigte an, der Konzern werde sich künftig wieder mehr auf die Kernmarke H&M konzentrieren und dafür auch neue Ladenkonzepte ausprobieren.
 
H&M steckt seit geraumer Zeit in Schwierigkeiten. Online-Händler wie Zalando und Asos ziehen Kundschaft ab. Auch beim Preis sind die Schweden nicht mehr das Maß aller Dinge: Ketten wie Primark sind noch billiger. Gegen Inditex, den großen Rivalen aus Spanien, hat H&M ebenfalls das Nachsehen. Die Zara-Mutter ist wesentlich schneller, wenn es darum geht, neue Trends in die Läden zu bekommen.
 
Persson setzt viel Hoffnung in den Ausbau des Online-Handels. Er rechne damit, dass der Umsatz im Internet in diesem Jahr um ein Viertel zulege, sagte er. In den Läden dagegen wird immer weniger verkauft und die Lager sind voll. Zu Jahresbeginn blieb wegen des schlechten Wetters auch die Frühlingsmode liegen, so dass H&M sie mit hohen Rabatten losschlug. Durch die schwachen Verkäufe und günstigeren Preise verschlechterte sich die Profitabilität. Der Umsatz fiel um 1,7 Prozent auf 46,2 Mrd. Kronen.
 
 
In einigen Läden würden in diesem Jahr neue Konzepte getestet, die das Einkaufen angenehmer machen sollten, kündigte Persson an, ohne diese Änderungen weiter zu beschreiben. Zum Jahreswechsel hatte H&M bereits angekündigt, Läden zu schließen und weniger neu zu eröffnen.
 
Außerdem sollen Läden und Online-Geschäft besser verzahnt werden, beispielsweise indem man online bestellte Kleidung dort abholen und auch zurückgeben oder umtauschen kann. Der Onlinehandel solle mit schnelleren Lieferungen und automatisierten Lagern optimiert werden, kündigte Persson an.
 
Beim Sortiment habe H&M im vergangenen Jahr Fehler gemacht und sich nun nicht schnell genug verbessert, gab der Unternehmens-Chef zu. 2018 sei ein Übergangsjahr, in dem viele Neuerungen erst zum Tragen kommen müssten. Einige Initiativen seien vielversprechend, aber noch nicht groß genug, um sich auf die Bilanz auszuwirken.
 
Trotz Fokus auf die Kernmarke gibt H&M seine Pläne für eine neue Schnäppchenmarke nicht auf. Sie soll im zweiten Halbjahr unter dem Titel "Afound" online und mit Shops zunächst in Schweden starten. Hier soll ähnlich einem Outlet reduzierte Kleidung von H&M-Labels und zusätzlich anderen Marken angeboten werden.
 
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