Protest gegen Kündigungen bei Heidelberger Druck

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Die Mitarbeiter des angeschlagenen deutschen Druckmaschinenbauers wehren sich weiter gegen die geplanten Kündigungen.

Unter dem Motto "Heidelberger machen Druck" protestierten am Montag (28.9.) nach Gewerkschaftsangaben rund 200 Menschen gegen die Pläne des Konzerns. Der Weltmarktführer will bis zu 5.000 von insgesamt etwa 20.000 Stellen streichen - etwa die Hälfte davon in Heidelberg und Wiesloch.

Rund 900 Mitarbeiter haben die beiden Werke bereits verlassen. Etwa 1.450 droht nun die Kündigung. IG Metall und Betriebsrat kämpfen darum, möglichst viele von ihnen zunächst in Kurzarbeit zu halten.

Verhandlungen stocken

Die Verhandlungen seien jedoch festgefahren, berichtete einer der Vertreter der Vertrauensleute, Wolfgang Lux. Rund 50 Vertrauensleute der IG Metall sind bei dem Druckmaschinenhersteller aktiv. Mit der Aktion wollten sie dem Betriebsrat für seine Verhandlungen mit der Geschäftsleitung den Rücken stärken, sagte Lux. Ziel sei es, auch die 1.450 Mitarbeiter mit Kurzarbeit zunächst im Betrieb zu halten. "Dadurch würde man Zeit gewinnen", so Lux mit Blick auf die mögliche Verlängerung der Kurzarbeit auf 24 Monate.

Möglicherweise sei die Kündigung in einem Jahr nicht mehr erforderlich. Blieben die Aufträge weiterhin aus, könne der Weg in eine Qualifizierungs- und Auffanggesellschaft immer noch gegangen werden, so die IG Metall. Derzeit befinden sich laut Gewerkschaft 87 Prozent der Belegschaft im Raum Heidelberg in Kurzarbeit. Sie bleiben im Durchschnitt neun Tage pro Monat zu Hause.

Der Weltmarktführer hatte den Auftragsschwund im ersten Quartal seines Geschäftsjahres 2009/10 zwar stoppen können. Sein Überleben konnte er aber zuletzt nur dank staatlicher Hilfe sichern. Mit Blick darauf hatte die Unternehmensspitze erst am Wochenende betont, dass sie an den geplanten Stellenstreichungen festhält.

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