Steirische KMUs sondierten Marktchancen in China

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"Ich glaube, dass das Wort 'Krise' keine dreimal vorgekommen ist", umschreibt Karl-Heinz Dernoscheg, Leiter des Internationalisierungscenter Steiermark, die ungebrochene Wachstumsdynamik (heuer 8,1 %) in China. Vor allem KMU aus dem Auto- und Ökocluster sondierten in einer Delegationsreise mehr als 1 Woche im Raum Shanghai-Peking Marktchancen vor Ort und konnten tatsächlich das eine oder andere Projekt vorantreiben.

Sinn von Explorationen wie jener mit dem steirischen Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann ist es, guten Wind zu machen, wobei die politische Unterstützung gerade in einer von Dirigismus bestimmten Wirtschaft gut ankommt. "Du musst dem Geschäft ein Gesicht geben - und Politik ist da ein zusätzlicher Motor", so Buchmann, der wiederholt die hohe regionale F&E-Quote von 4,3 % betonte - zum einen, um die Innovationskraft des vergleichsweise winzigen Standortes Steiermark aufzuzeigen, zum anderen wohl auch, um das Gegenüber aufzufordern, mehr in F%E zu investieren, und es nicht beim Kopieren zu belassen.

Trotz der Vorreiterrolle, die etwa die Region Zhejiang mit der zum dritten Mal in Hangzhou abgehaltenen und von der Steirer-Delegation besuchten "International Sustainable Economy Industrialization Expo" innehat, lassen die präsentierten energie- und umwelttechnischen Konzepte durchaus Mängel - etwa beim eben eröffneten Greenhouse Museum oder bei einem Elektroautoproduzenten - in Engineering und Ausführung erkennen. "Sie setzen stark auf Grün, aber es nicht überall wirklich Öko drin, wo es draufsteht", so Buchmann.

Konkrete Aufträge

Hier wittert der grüne Panther beim Rendezvous mit dem großen roten Drachen seine Chance. BDI International, die in Hongkong ab Herbst 2010 rund 100.000 t Biodiesel aus Altfetten produziert und damit ein Entsorgungsproblem lösen soll, hat laut CEO Wilhelm Hammer einen zweiten Auftrag in China bereits in der Tasche.

Stahl Judenburg, das Teile für Dieseleinspritzungen baut ist und im Hochleistungsbereich vorne ist, hat auch das Interesse chinesischer Autohersteller erregt. Oder der kleine Automotiv-Betrieb Concept, der Verträge über die Lieferung von zwei Fahrzeugsicherheitsprüfständen parafieren konnte und sich mit der Einführung einer verpflichtenden Fußgänger-Zertifizierung im kommenden Jahr weitere Aufträge erhofft. Vertraglich vereinbart wurde auch die Zusammenarbeit der Eco World Styria mit dem staatlichen Umwelttechnikkonzern CECIC.

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