Katastrophale Arbeitsbedingungen

TV-Koch Lafer kritisiert Sternegastronomie

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Der österreichische Star-Koch Johann Lafer kritisiert eigene Branche. 

Fernsehkoch Lafer (65) ist bekannt für seine Koch-Duelle und Gastro-Shows. Er selbst führte mehr als zwei Jahrzehnte ein Sternerestaurant und wurde zwischenzeitlich mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Doch als Außenstehender kritisiert Lafer nun die Gastro-Branche.

"Zu wenig bezahlt"
Die Zustände in Sternerestaurants seien unmenschlich: Überstunden, Überforderung und viel zu wenig Gehalt. "Man hat in der Gastronomie die Menschen zu lange überfordert und für die Überforderung zu wenig bezahlt", sagte Lafer. Ein wesentlicher Grund, warum viele Restaurants heute kein Personal mehr finden, seien schlechte Arbeitsbedingungen. Lafer kritisiert vor Allem die Behandlung der Mitarbeiter und ein zu extremes Arbeitsklima hinter den Kulissen der Star-Restaurants. "Wie es manchmal in der Küche zuging, das kannst du bei der Bundeswehr machen, aber nicht mal da ist das noch okay. Wo sind wir denn?", sagte der Österreicher.

Gastro-Mitarbeiter stehen besonders in der Küche unter Dauer-Druck. Köche hätten einen Tagesablauf, der mit dem Familienleben kaum zu vereinbaren ist. Lafer selbst lerne, seitdem er kein Restaurant mehr habe, die andere Seite des Lebens kennen. "Es war für mich unvorstellbar, dass ich mich abends um 19.00 Uhr vor den Fernseher setze, in aller Ruhe mit meiner Frau etwas essen gehe oder etwas lese. Das ist ein Reichtum, ein Luxus, den ich nicht mehr missen möchte. Ich möchte ganz normal leben wie die anderen auch. Der Rhythmus, den ich vorher hatte, war nicht normal." 

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