Netz ausgeworfen

Facebook kauft Online-Dienst Friendfeed

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Der Deal ist runde 50 Mio. Dollar wert - Friendfeed ist vielleicht klein, aber oho.

Das Online-Netzwerk Facebook rüstet sich mit einem Zukauf für den Wettbewerb mit dem populären Kurznachrichten-Dienst Twitter. Facebook übernimmt den deutlich kleineren Twitter-Rivalen Friendfeed.

50 Mio. Dollar Deal
Der Wert des Deals liegt bei knapp 50 Mio. Dollar (35,2 Mio. Euro). In bar zahlt Facebook offenbar aber nur 15 Mio. Dollar. Den Rest gibt es in Facebook-Aktien, die zu dem Preis, den russische Investoren des Online-Netzwerks zuletzt bezahlten, rund 32,5 Mio. Dollar wert sind. Offiziell wurde kein Kaufpreis genannt. Facebook ist nicht an der Börse notiert, daher sind alle Bewertungen nur theoretisch.

Klein - aber oho
Friendfeed war 2007 von vier Google-Mitarbeitern gegründet worden. Die Idee ist, dass Nutzer ihre Online-Aktivitäten an einem Ort sichtbar machen und gleichzeitig miteinander kommunizieren können. Facebook hat in den vergangenen Monaten ähnliche Funktionen aufgebaut - technisch ist Friendfeed jedoch teilweise weiter. Insofern ist es für Facebook ein großer Gewinn, dass alle zwölf Friendfeed-Mitarbeiter künftig dem Entwicklerteam des Online-Netzwerks angehören sollen.

Lotus-Produkt
Das Konzept von Friendfeed geht bei den Kommunikationsmöglichkeiten auch weiter als Twitter, bei dem Nutzer miteinander mit 140-Zeichen-Nachrichten kommunizieren können. Unter anderem das komplexere Erscheinungsbild von Friendfeed dürfte aber viele Menschen bis auf einen harten Kern in Internet-Enthusiasten abgeschreckt haben: Der Dienst kam zuletzt laut Schätzungen auf knapp eine Million Nutzer, während es bei Twitter inzwischen rund 45 Millionen sein sollen.

Facebook ist ungleich größer mit mehr als 250 Millionen Mitgliedern. Bei dem Online-Netzwerk können Nutzer ihre Profile anlegen und miteinander kommunizieren. Facebook hatte auch versucht, Twitter zu kaufen. Doch die Gründer des Kommunikationsdienstes lehnten das Angebot ab, obwohl sie einen spürbaren Facebook-Anteil bekommen sollten.

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