Weihnachten ist das Fest der Liebe. Doch immer mehr Leute beschweren sich gerade in der (Vor-)Weihnachtszeit über Depressionen und Einsamkeit.
Immer wieder hört man, das sich angeblich während der Weihnachtszeit deutlich mehr Menschen das Leben nehmen oder von Selbsttötung gefährdet sind. Statistisch ist das nicht nachvollziehbar. Während zu Beginn der dunklen Jahreszeit die Selbstmordrate deutlich ansteigt, kann dies zur Festzeit nicht nachgewiesen werden.
Während der Weihnachtszeit kann durchschnittlich keine erhöhte Aufnahme von Menschen mit Selbsttötungsabsicht in klinische Einrichtungen beobachtet werden. Auch die Telefonseelsorgen berichten keinen übermäßigeren Andrang. Natürlich kann das lokal differenzieren, nur im Gesamtbild scheint es die Krankheit Weihnachtsdepression nicht zu geben.
Nachweisbar sind viele Menschen in dieser Zeit von erheblichen Gefühlsschwankungen betroffen, auch Psychiater sprechen von signifikanter Gefühlslabilität. Auch kann die weit verbreitete Lichtmangel-Depression, die einsetzt sobald die Tage kürzer werden, ihre Wirkung bis zum Jahresende zeigen.
Eindeutig erzeugt die Weihnachtszeit bei vielen Menschen Gemütsstress. Die Werbung transportiert extrem überdrehte Familienidyllen, die vor Kitsch und Schnulzigkeit strotzen. Diese aufgeblasenen Phantasieideale platzen wie Seifenblasen an der realen Wahrnehmung. Doch was genau macht Weihnachten so belastend?
- Zu hohe Erwartung an die Harmonie, erklärte mehr als jeder dritte Befragte, Menschen mit hoher Schulbildung deutlich häufiger als solche mit geringer, Besserverdienende öfter als solche mit weniger finanziellen Möglichkeiten.