Spitzenläuferin und Trainerin Elisabeth Niedereder hat schon vieles in ihrer Laufbahn gesehen. Wenn Sportler nach dem Winter wieder mit dem Training beginnen, ist die Ausrüstung manchmal originell. "Da sind schon Läufer mit ihren Hallenfußballschuhen gekommen", erzählte die Sportlerin. Das falsche Equipment kann schwerwiegende Folgen haben, warnte auch Sportmediziner Christian Gäbler.
Was man beim Sport alles falsch machen kann
Zu den häufigsten Fehlen zählen eine schlechte Vorbereitung, falsches Sportmaterial und Überforderung. Falsche Schuhe oder Training ohne Anleitung können aber rasch zu Verletzungen führen. Daher ist es sinnvoll, auch als angehender Hobbysportler in die eigene Gesundheit zu investieren.
Die häufigsten Fehler von Hobby-Sportlern
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Falsche Ausrüstung
Fast 20 Prozent der Österreicher schnüren regelmäßig ihre Laufschuhe. Und dennoch machen Sportler, die in der Frühlingsluft wieder mehr Bewegung machen, aus lauter Übermut viele Fehler. Einer der häufigsten ist das falsche Material.
Fehlende Beratung
Durch die regelmäßige falsche Belastung bleiben Muskel- oder Sehnenentzündungen nicht aus. "Am häufigsten ist beim Laufen die Achillessehne betroffen, aber auch andere Sehnen und Faszienstreifen", meinte Sportmediziner Christian Gäbler im Gespräch mit der APA. "Daher: Wenn man laufen möchte, unbedingt in ein Fachgeschäft, das mit Läufern Erfahrung hat, und die eine Laufbandanalyse machen", rät der Mediziner.
Überlastung
Zu Beginn überschätzen sich die Hobbysportler häufig. Der Großteil ist zu schnell unterwegs. "Egal, um welche Sportart es sich auch handelt, oft hat man über den Winter nichts oder nur wenig getan - also langsam beginnen, die eigenen Grenzen wieder herausfinden. Beim Mountainbiken anfangs leichte Touren fahren und wieder Gefühl für das Bike bekommen, beim Laufen anfangs kürzere Einheiten planen, um Sehnen, Gelenke, Bänder und Knochen nicht überzubelasten", sagte Gäbler.Denn während Muskeln relativ schnell durch das Training wachsen, dauert die Umstellung für Sehnen, Knochen und Bänder länger, erklärte Spitzenläuferin und Trainerin Elisabeth Niedereder, die in ihrem Wiener Studio "Tristyle" Sportler professionell betreut und auch Trainer ausbildet. Der Körper kommt dann dem Leistungsniveau nicht hinterher. Den Fehler beobachtet auch die Organisatorin des Österreichischen Frauenlaufs, Ilse Dippmann: "Ich kann die Fitness, die ich zehn, 20 Jahre vernachlässigt habe, nicht in zehn Tagen wieder wett machen."
Training ohne Anleitung
Neben einem Gesundheitscheck beim Arzt raten die Experten, sich professionelle Hilfe vor allem beim Wiedereinstieg ins Training zu suchen. "Oft wird mit Training im Fitnesscenter begonnen, ohne jegliche Anleitung auf Geräten trainiert - das kann nicht funktionieren, da sehen wir Ermüdungsreaktionen der Sehnen und Muskulatur bis hin zu Muskelrissen", meinte Gäbler. Bei Läufer sind etwa Ermüdungsbrüche, die typischweise im Unterschenkel vorkommen, keine Seltenheit.
Sich zu große Ziele setzen
Die häufigste Form einer Überforderung ist der Muskelkater. Nach einem Marathonlauf etwa ist das Immunsystem oft über Tage bis Wochen beeinträchtigt. "Die Motivation geht verloren, wenn man zu schnell zuviel will", meinte Niedereder. "Ich war bei meinem ersten Training nach 200 Meter laufen außer Atem", erzählte Dippmann. Mittlerweile hat sie bereits 30 Marathons absolviert. Sie rät zu kleinen Teilzielen. "Dabei kann man es durchaus zulassen, langsam zu laufen oder sogar Teilstücke nur zu gehen", meinte Dippmann.
Nicht in die Gesundheit investieren
"Ruhig ein bisschen was investieren in die Gesundheit, das ist besser als ein Jahr in einem Billigstudio", ist Profisportlerin Niedereder überzeugt. Einen Trainer um Unterstützung zu bitten, sei ein Trend. "Ja und das ist auch vernünftig so, denn ein Profi hat unschätzbare Tipps parat", sagte Gäbler. Für Menschen sei es ganz wichtig Ziele zu setzen, meinte der Mediziner. "Die wenigsten können tagein, tagaus ohne Ziel trainieren."