Unpünkliche haben jetzt eine neue Ausrede - Die Ursache könnte in der Kindheit liegen..
Zeitmanagement ist einer der Schlüsselpunkte für ein erfolgreiches Berufs- aber auch Privatleben. Wer sich an Termine und Deadlines hält gilt als verlässliche, gut organisierte Persönlichkeit. Für manche scheint das Vorausplanen jedoch ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Verabredungen, Termine und Deadlines werden von ihnen nur in seltenen Fällen eingehalten. Wer viel Wert auf Pünktlichkeit legt, sollte sich von diesen Chaos-Menschen jedoch nicht angegriffen fühlen. Eine neue Studie hat gezeigt, dass die Ursache für dieses Problem in der Kindheit liegen könnte.
Fehlende Routine in der Kindheit führt zu fehlendem Zeitgefühl
Wer Probleme hat, Aufgaben rechtzeitig zu erledigen und Zeitmanagement zu seinen Schwächen zählt, könnte möglicher Weise seinen Eltern dafür die Schuld geben. Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass ein unberechenbarer Tagesablauf in der Kindheit negative Langzeitfolgen haben könnte. Eine Studie, die im Journal of Applied Developmental Psychology publiziert wurde, kam zu dem Ergebnis, dass das Einhalten von täglichen Routinen in der Kindheit verhindern könnte, dass junge Erwachsene später Aufmerksamkeits- und Zeitmanagementprobleme bekommen. Für die Studie wurden 292 Schüler von Psychologen über ihre Kindheit befragt. So mussten sie etwa Fragen über tägliche Routinen wie Mahlzeiten, außerschulische Aktivitäten, Schlafgewohnheiten und verbrachte Zeit mit Familie und Freunden beantworten. Bei den Studienergebnissen wurde gezeigt, dass Schüler, die in ihrer Kindheit mehr Konsistenz im Alltag erfahren hatten, weniger Probleme mit Zeitmanagement und Aufmerksamkeit hatten. Außerdem hatten diese Befragten eine bessere Selbstkontrolle, weniger Depressionen oder Angstzustände.
Die Studie zeigt, welchen enormen Effekt Stabilität und ein gewohnter Tagesablauf auf Kinder im späteren Leben haben kann. Aufgrund der Studienergebnisse empfehlen die Psychologen auf Routinen und regelmäßige Abläufe im Familienleben zu achten. Diese können Kindern ein Gefühl der Sicherheit und Kontrolle über das eigene Umfeld geben. Kinder, die wissen, was sie täglich erwartet, könnten somit im späteren Leben profitieren. Dies sei besonders essentiell bei Kindern, die bereits gravierende Änderungen in der Familie, wie etwa einen Todesfall oder eine Scheidung, miterleben mussten. Hier können tägliche Routinen wie das Abendessen oder auch ein regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus ein schützendes Element sein. Diese Kinder können sich dadurch besser orientieren, lernen Grenzen kennen und können ihre Erwartungen an die bevorstehenden Ereignisse anpassen. Auch wenn die Erinnerungen der Studienteilnehmer über ihre Kindheit von der Realität abweichen mögen, so sind sich die Psychologen sicher, dass Stabilität eine bedeutende Rolle für die Entwicklung des Kindes spielt.
Die größten Fehler in der Erziehung
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1. Mit dem Kind schreien
Verbale Ausrutscher und das Anschreien der Kinder wirken sich negativ auf die Entwicklung des Kindes aus - so ein Ergebnis einer Studie der Universität Pittsburgh. Verbale Strafen können ähnliche Auswirkungen haben wie physische: Verhaltensstörungen und Depressionen. Unterlassen Sie daher lieber Beleidigungen und das Fluchen in Gegenwart Ihrer Kinder. Auch beim Fehlverhalten des Kindes bringt Sie schreien nicht weiter. Das Kind wird nur umso verstörter reagieren. Wie so oft heißt es in der Erziehung also Ruhe bewahren und mit gutem Vorbild vorangehen.
2. Kontrollfreaks
Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser. Oder wie war das? In Sachen Kindererziehung heißt es zumindest, besser auch mal dem Kind die Verantwortung zu übertragen. Wer ständig von den Eltern kontrolliert wird, hat später mit einem geringeren Selbstvertrauen und weniger Selbstständigkeit zu kämpfen. Durch mehr Eigenverantwortung kann man auch leichter dem allzu großen Gruppenzwang widerstehen. Kontrollzwang der Eltern endet außerdem häufiger mit einer Depression des Kindes, so das Ergebnis einer Studie. Auch übermäßiges Bemuttern hat negative Folgen für das Kind.
3. Nachtaktiv
In Sachen Kontrolle gibt es wohl eine Ausnahme: Schlafenszeiten. Vor allem bei kleinen Kindern ist es besonders wichtig, dass sie regelmäßige Bettzeiten haben. Hier haben also Eltern durchaus ein Wörtchen mitzureden. Unregelmäßigkeiten im Schlafrhythmus können zu Hyperaktivität, sozialen und emotionalen Problemen der Kinder führen, so das Ergebnis einer Studie.
4. Fernsehen
Zu viel Zeit vor dem Fernseher wird mit Aufmerksamkeitsstörungen und einer schlechteren Lese- und Rechenfähigkeit in Verbindung gebracht. So ergab etwa eine Studie über Fernsehkonsum, dass bei unter 3-jährigen Kindern die Stunden vor dem Bildschirm die Sprachentwicklung behindern.
5. Handy
Die ständige Benutzung des Handys als Elternteil ist nicht nur ein schlechtes Vorbild. Viele Eltern sind dadurch unnötig abgelenkt. Das kann gefährliche Folgen haben. Durch die ständige Erreichbarkeit oder gar das Spielen auf Smartphone und Tablet vernachlässigen Eltern nicht nur ihre Kinder, sie setzen sie auch unnötigen Gefahren aus.
6. Kälte
Nicht nur zu viel Kontrolle und Bemutterung kann schlecht sein, auch Distanz und Kälte machen sich natürlich beim Kind bemerkbar. Wer zu wenig Zuneigung und Lob bekommt, kann später Bindungsängste und emotionale Probleme bekommen.
7. Gewalt
Zum Glück ist das Schlagen von Kindern in der Gesellschaft mittlerweile ein großes Tabu. Dennoch gibt es immer wieder Ausnahmen. Gewalt und Schläge werden mit zahlreichen psychischen Störungen im Kindes- und späteren Erwachsenenalter in Verbindung gebracht.
8. Autorität
Der autoritäre Erziehungsstil ist daran zu erkennen, dass Eltern Kinder bestrafen, ohne ihre Gründe zu erklären. Daher verstehen Kinder oft nicht, warum sie anders handeln sollten. Zum Beispiel wird nicht erklärt, weshalb das Lernen für die Schule so wichtig ist. Die Folge: Kinder schneiden schlechter in der Schule ab und lernen weniger fürs Leben.