Kinder lernen vor allem durch Nachahmung, dies ist schon lange bekannt. Auch wenn es um das Erlernen einer Sprache geht, ist daher die Kommunikation mit Mama und Papa besonders bedeutend. Werden in jungen Jahren weniger Wörter gehört, ist auch das Vokabular kleiner. Eine 2017 vorgestellte Studie hat nun gezeigt, dass ein beunruhigender Trend in der Kindererziehung ebenfalls die sprachliche Entwicklung stört. Babys verbringen immer mehr Zeit vor dem Tablet oder Smartphone und entwickeln dadurch eine mangelhafte Kommunikation.
Risiko einer expressiven Sprachstörung
Bei einer Studie, die 2017 im Pediatric Academic Societies Meeting vorgestellt wurde, untersuchten Forscher die Art und Weise, wie Babys auf sich aufmerksam machen. Hauptaugenmerk der Studie war, ob Babys eher Wörter, Geräusche oder Bewegungen dazu nutzen. Werden Worte und Geräusche nur mangelhaft zur Kommunikation eingesetzt, so spricht man von einer expressiven Sprachstörung. Die Studie kam zu dem schockierenden Ergebnis, dass bereits jede halbe Stunde vor dem Bildschirm das Risiko, eine solche Sprachstörung zu entwickeln, um ganze 49 Prozent erhöhe. Um dies zu bestätigen, werden jedoch weitere Untersuchungen benötigt.
Ursache für die Sprachstörung
Wissenschaftler sind der Meinung, dass Tablet und Smartphone Babys davon abhalten, mit den Eltern zu interagieren. Durch diese fehlende Kommunikation werde vermutlich eine verzögerte sprachliche Entwicklung ausgelöst. Um dies zu vermeiden, wird allgemein geraten, Kindern unter 18 Monaten von Handys und Tablets gänzlich fernzuhalten oder diese nur für Video-Gespräche zu verwenden.
Warum Handy & Co nichts für Kinder sind
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1. Entwicklungsstörungen
Kinder, die besonders oft Fernsehen oder Videos ansehen, können an Verzögerungen in der sprachlichen Entwicklung leiden. Die Technologien sind für sie so faszinierend, dass sie das Interesse an der Realität verlieren und weniger soziale Kontakte knüpfen.
2. Übergewicht
Kinder, die mehr Zeit vor dem Bildschirm verbringen, treiben auch weniger Sport. Die zunehmende Zahl an übergewichtigen Kindern ist auch auf die Nutzung der Technologien zurückzuführen.
3. Schlafstörungen
Studien stellten einen Zusammenhang zwischen der Nutzung von Computer, Fernseher und Handy und der Schlafqualität von Kindern her. Die Beleuchtung des Bildschirms kurz vor dem zu Bett gehen kann das Einschlafen verhindern. Durch das blaue Licht stellt das Gehirn die Produktion von dem Hormon Melatonin ein, welches für den Tagesrhythmus essentiell ist. Fernsehfilme, Computerspiele und andere Einflüsse könnten außerdem Unruhe und Alpträume verursachen.
4. Psychische Krankheiten
Technologien lenken von der Realität ab und halten Kinder davon ab, sich weiterzuentwickeln. Studien warnen außerdem davor, dass Kinder, die viel Zeit vor dem Bildschirm verbringen, ein höheres Risiko haben an Depressionen, Angstzuständen und Aufmerksamkeitsstörungen zu leiden.
5. Gewalt und Aggressionen
Medien, die Gewalt darstellen haben auch einen negativen Einfluss auf die Kinder. Kinder lernen, indem sie nachahmen. Häufige Gewalt in Medien oder auch in der Familie lassen die Kinder glauben, dass diese normal ist. Sie stumpfen ab oder haben eine höhere Tendenz ebenfalls gewalttätig zu handeln.
6. ADHS
Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung soll im engen Zusammenhang mit der vermehrten Nutzung von Computer, Handys & Co. stehen. Ob dies tatsächlich die Ursache ist, wurde aber noch nicht eindeutig in Studien bewiesen. Hier spielen vermutlich mehrere Faktoren, wie gesellschaftliche Probleme eine Rolle.
7. Suchtpotential
Viele Eltern verlassen sich auf Technologien, um ihre Kinder zu unterhalten, anstatt sich selbst mit ihnen zu beschäftigen. Das kann aus Zeitnot oder Überforderung entstehen. Die Kinder bauen aber eine starke emotionale Bindung zu diesen Unterhaltungsmitteln auf, sodass sie vergessen können schlafen zu gehen oder zu essen, wenn sie Videospiele oder mit Apps spielen.
8. Strahlenrisiken
Die Auswirkungen von Handystrahlen sind zwar noch nicht ausreichend erforscht, aber es ist davon auszugehen, dass Kinder von diesen nicht profitieren. Ein Maßvoller Umgang ist daher angesagt. Auch das Telefonieren mit Kopfhörern oder Lautsprecher ist sinnvoll.
9. Augenschäden
Das Starren auf den Bildschirm ist äußerst schädlich für die Augen. Sie trocknen aus, werden rot und irritiert. Bei Kindern kann das später sogar zu Sehproblemen führen. Lesen Sie hier weiter: Tipps gegen müde Augen.