Schon von kleinauf wird uns vermittelt, dass wir keine Kraftwörter verwenden sollen. Schimpfwörter könnten andere beleidigen oder verletzen und hindern uns daran, sachlich zu argumentieren. Durch diese gewinnen oft unsere Emotionen überhand. Das eigentliche Problem kann dabei in den Hintergrund geraten - so lautet zumindest die Meinung, die in unserer Gesellschaft etabliert ist. Was sagt aber die Wissenschaft dazu?
Richtig Dampf ablassen
Manchmal kommen wir einfach zu dem Punkt, an dem wir die Kontrolle verlieren und das Gefühl haben, unseren Emotionen freien Lauf lassen zu müssen. Dann kann ein lauter Schrei auch Erleichterung bringen. Dieser muss nicht unbedingt gegen eine Person gerichtet sein.
Wer wütend ist, verspürt oft den Drang, die aufgestauten Kräfte an Sachen oder sogar Menschen auszulassen. Um das zu verhindern, sollten Sie sich diesem Drang an einem abgeschiedenen Ort entledigen, bevor die Situation eskaliert. Außerdem haben Wissenschaftler festgestellt, dass Fluchen in Maßen auch seine Vorteile haben kann:
Darum ist fluchen erlaubt
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1. Fluchen ist menschlich
Fluchen hilft uns Dampf ab zu lassen und Stress abzubauen. Eine Studie im British Medical hat beispielsweise gemessen, wie oft Chirurgen im Operationssaal Kraftausdrücke benützen. Durchschnittlich fiel alle 51,4 Minuten ein Schimpfwort. Bei komplizierten Operationen erhöhte sich die Frequenz auf 29 Minuten.
2. Gut für das Team
Hin und wieder mal Dampf abzulassen und seiner Wut Ausdruck zu verleihen ist auch essentiell für die Zusammenarbeit. Wissenschaftler der Universität in Norwich kamen zu dem Ergebnis, dass Vorgesetzte niemals das Schimpfen unterbinden sollten, da sie dadurch den Zusammenhalt unter den Mitarbeitern schwächen könnten. Kraftwörter, die der eigenen Meinung Ausdruck verleihen und in Maßen fallen, könnten Solidarität und Motivation steigern.
3. Schmerzen lindern
Schimpfen hat einen schmerzlindernden Effekt. Eine Studie der University of Keele hat gezeigt, dass durch das Fluchen Adrenalin, Cortisol und Endorphine ausgeschüttet werden. Letztere reduzieren das Schmerzempfinden.
4. Fluchen mit Maß und Ziel
Dennoch heißt es auch beim Schimpfen: weniger ist mehr. Wer ständig Kraftworte benutzt wird irgendwann nicht mehr ernst genommen. Besonders im Arbeitsumfeld sollten Sie daher Ihr Auftreten überdenken.
5. Wer viel flucht ist intelligent
Auch ein ausgeprägter Wortschatz an Kraftwörtern spricht für Intelligenz. So konnte eine Studie aus den USA nachweisen, dass Menschen, die innerhalb einer Minute die meisten Schimpfwörter nennen konnten, auch bei Intelligenztests bessere Ergebnisse erzielten.