Es geht einmal mehr um den Glimmstängel. Die Debatte um die Produktivität von Raucher und Nichtraucher ist so alt wie die ungesunde Angewohnheit selbst. Pünktlich zum Welt-Nichtrauchertag sorgt jetzt ein Vorschlag in der Schweiz vor allem seitens der Raucher für Zündstoff.
Vorbild für die Jugend
Die Teamleiter der sozialpädagogischen Wohngruppen des Liestaler Schulheims Schillingsrain wollen ihre nichtrauchenden Kollegen jetzt mit einem "Zuckerl" die Arbeit versüßen. Sie sollen nämliche eine Woche mehr Ferien bekommen, als ihre rauchenden Kollegen – das berichtet die Basler Zeitung in ihrer Online-Ausgabe.
„Als Institution stehen wir zu unserem Konzept und setzen ein klares Statement. Mitarbeitende, die während der Arbeitszeit nicht rauchen, erhalten einen Vorbildbonus in Form von zusätzlichen fünf Ferientagen jährlich“, heißt es im Antrag.
Die Leiter wollen damit mit gutem Beispiel vorangehen und den Jugendlichen einen gesunden Lebensstil vorleben. „Setzen wir den Jugendlichen ins Zentrum, stehen wir Mitarbeitende automatisch ebenfalls im Fokus. Deshalb schlagen wir vor, dass das Nichtrauchen belohnt werden soll und den nikotinabhängigen Mitarbeitern ein Anreiz geschaffen wird, ihr Suchtverhalten zu ändern.“
Auch in Österreich denkbar?
Nicht zu unterschätzen - die Neiddebatte. Denn Raucher könnten sich durch derlei Maßnahmen diskriminiert fühlen. Außerdem könnten Spannungen innerhalb der Belegschaft auftreten. Die Basler Zeitung warnt außerdem davor, dass dieser Umstand dazu führen könnte, dass Betriebe nur mehr Nichtraucher einstellen würden. Fest steht aber auch: Raucher sterben im Schnitt zehn Jahre früher.
Rund 700.000 Menschen in Österreich sind hochgradig tabakabhängig. Jährlich sterben laut Expertenschätzungen zwischen 11.000 und 14.000 Österreicher an den Folgen des Rauchens.
So lange dauert es, bis sich Ihr Körper vom Rauchen erholt hat
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20 Minuten später
Puls und Blutdruck senken sich wieder. Unser Körper wird wieder besser durchblutet.
10 Stunden später
Jetzt wird unser Körper wieder ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Der Kohlenmonoxid - Spiegel im Blut wird reduziert. Sie bekommen einen kleinen Energieschub.
24 - 48 Stunden später
Das Herzinfarkt-Risiko ist bereits reduziert. Gehen Sie als Belohnung in ein feines Restaurant - nun ist Ihr Geschmackssinn bereits regeneriert. Auch Gerüche und Düfte werden besser wahrgenommen als vorher.
3 Tage später
Sie können endlich aufatmen. Nun fällt Ihnen das Atmen bereits leichter.
2 - 3 Wochen später
Unser Körper erholt sich langsam. Gehen Sie eine Runde laufen, dann werden Sie bereits sehen wie sich Ihre Leistungsfähigkeit verbessert hat. Das Immunsystem erholt sich und unser Brutkreislauf wird stabilisiert. Unsere Haut wird besser durchblutet.
3 Monate später
Bei Kinderwunsch aufgepasst: Ab jetzt stehen Ihre Chancen besser. Bei Männern nimmt die Beweglichkeit der Spermien zu und bei Frauen können sich die Eierstocke endlch wieder von den Schadstoffen erholen.
6 - 9 Monate später
Gehen Sie auf den Berg und genießen die frische Luft. So gut haben Sie schon lange nicht mehr durchgeatment! Ihre Raucherlunge hat sich endlich erholt, weg ist der lästige Raucherhusten und die Kurzatmigkeit. Auch die Schleimhäute von Hals- Nasen- und Ohrenbereich werden Ihnen bereits den Rauchentzug danken.
1 Jahr später
Jetzt können Sie über andere Raucher bereits lachen. Ihr Herzinfarktrisiko ist nur mehr halb so hoch wie das Ihrer Ex-Kollegen. Auch Ihr Cholesterinspiegel hat sich gesenkt.
5 Jahre später
Bald sind Sie so fit wie ein echter Nichtraucher. Das Risiko für Krebserkrankungen hat sich bereits halbiert. Auch das Schlaganfallrisiko ist bereits gesunken.
10 Jahre später
Das Lungenkrebs-Risiko ist jetzt fast so niedrig wie das eines Nichtrauchers.
15 Jahre später
Willkommen im Club! Sie haben es geschafft. Ihr Herzinfarkt-Risiko ist endlich auf dem Niveau eines Nichtrauchers angelangt. Die Nieren arbeiten besser und auch die Gefahr, an Diabetes zu erkranken ist deutlich verringert.