Wir alle kennen Einschlafprobleme. Mal ist es ein Problem im Job, mal eine holprige persönliche Beziehung und andermal ist es ein Streit, der sich in unserem Kopf mehrfach wiederholt und uns die entspannte Nachtruhe raubt.
Volkskrankheit Insomnie
Matthew Walker, Direktor des Center for Human Sleep Science, ließ kürzlich in einem Interview mit dem britischen The Guardian aufhorchen. Er hat die immer häufiger werdenden Schlafprobleme der Menschen als „katastrophale Schlafmangel-Epidemie“ tituliert. Damit sind sowohl die Schlaflosigkeit (Insomnie) gemeint, die Menschen oft ganze Nächte hindurch wachhält, als auch der Schlafmangel, den wir uns selbst zumuten.
Studien haben ergeben, dass rund die Hälfte aller Menschen nur sechs Stunden oder weniger pro Nacht schläft. Walker und sein Team definieren ausreichenden Schlaf mit „mindestens sieben Stunden pro Tag“, alles darunter ist Schlafentzug. Der Schlafwissenschaftler gibt immer wieder zu bedenken, dass dauerhafter Schlafmangel – ob selbst verschuldet oder unfreiwillig – schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Diesen Gefahren setzen Sie Ihren Körper aus, wenn Sie zu wenig schlafen:
Gesundheitsrisiken von Schlafentzug
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1. Herz-Kreislauf-Krankheiten
Langfristiger Schlafmangel wird immer wieder mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Zusammenhang gebracht. Eine wahrscheinliche Ursache ist, dass Schlafmangel und die dadurch fehlende Entspannung den Puls sowie den Blutdruck erhöht. Beide Faktoren belasten Herz und Blutkreislauf.
2. Unfruchtbarkeit
Sowohl Frauen als auch Männer, die dauerhaft zu wenig schlafen, können damit ihre Fertilität beeinträchtigen. Durch einen unregelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus kann die Produktion bestimmter für die Fortpflanzung wichtiger Hormone gestört werden.
3. Übergewicht
Wussten Sie, dass Schlaf beim Abnehmen beziehungsweise beim Schlankbleiben hilft? Umgekehrt ändert sich das leider ins Gegenteil und langfristiger Schlafmangel kann zur Gewichtszunahme führen. Mehrere Studien haben aufgezeigt, dass jene Menschen, die regelmäßig weniger als sieben Stunden schlafen, ein größeres Übergewicht-Risiko haben.
4. Diabetes
Studien konnten dokumentieren, dass Menschen, die fünf Stunden oder weniger pro Nacht schlafen, ein deutlich höheres Risiko haben, Diabetes Typ 2 zu entwickeln.
5. Depressionen
Schon eine einzige unruhige Nacht kann sehr schlechte Laune bedeuten. Überlegen Sie, wie sich das erst verhält, wenn Sie immer wieder – oder schlimmer: täglich – auf wichtige Schlafstunden verzichten? Depression und Beklemmungszustände haben oft auch mit Schlafmangel zu tun.
6. Abwehrkräfte
Sind Sie einer der Menschen, die gefühlt jede Erkältung oder jede Grippe erwischen, die gerade umgeht? Langfristiger Schlafmangel könnte daran (mit)schuld sein, da er das Immunsystem schwächt.