Immer mehr Fälle

So gefährlich sind Masern wirklich

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Alles andere als eine harmlose Kinderkrankheit!

Masern sind eine weltweit verbreitete Infektionskrankheit, die durch das Masern-Virus (Morbilli-Virus, ein Paramyxovirus) übertragen wird. Es handelt sich hierbei um eine der ansteckendsten Erkrankungen überhaupt: Praktisch jeder nicht-immune Mensch, der Kontakt mit einem Masern-Kranken hat, steckt sich mit dem Erreger an.

Das Virus wird meist durch Tröpfcheninfektion - also Sprechen, Niesen, Husten - übertragen, wobei die Ansteckung auch über größere Distanzen, etwa von einem Raum zum anderen, erfolgen kann. Bei typischem Verlauf der Erkrankung kommt es etwa acht bis 14 Tage nach der Ansteckung zu Fieber, Kopfschmerzen, Schnupfen, Husten und einer Bindehautentzündung des Auges. Am zweiten bis dritten Krankheitstag kommt es zu einer Rötung des Gaumens und typischen weißen Flecken an der Wangenschleimhaut, danach zu einem Abfall des Fiebers und ab etwa dem vierten Krankheitstag zum Auftreten des charakteristischen roten, fleckigen Hautausschlags. Dieser breitet sich vom Gesicht über den ganzen Körper aus und geht nach etwa einer Woche unter Bildung von Schuppen wieder zurück.

Wer einmal an Masern erkrankt ist, hat in der Regel einen lebenslangen Schutz. Man kann Masern also nur einmal bekommen.

Masern sind jedoch alles andere als eine harmlose Kinderkrankheit. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erst Ende 2018 vor der rasant steigenden Zahl der Infektionen gewarnt. 2017 sind weltweit um 30 Prozent mehr Fälle gemeldet worden als im Jahr davor, berichtete die UNO-Organisation. Demnach sind 2017 weltweit 110.000 Menschen daran gestorben, die meisten davon Kinder. Auch in Österreich kommt es immer wieder zu Masernfällen, obwohl dies durch konsequentes Impfen zu vermeiden wäre.

Masern führen oft zu Folgeerkrankungen

Durch die Infektion mit den Viren wird das menschliche Immunsystem stark geschwächt. Bei etwa jedem zehnten Erkrankten kommt es zu einer Mittelohrentzündung (Otitis media), die meist durch Bakterien hervorgerufen wird (sogenannte bakterielle Superinfektion). Bei etwa jedem zwanzigsten Masernfall kommt es zu einer Bronchitis oder Lungenentzündung (Pneumonie), die durch das Virus selbst oder durch eine bakterielle Superinfektion ausgelöst wird.

Eine besonders gefürchtete Komplikation ist die sogenannte Masernenzephalitis, also eine Entzündung des Gehirns, die bei etwa einer von 1.000 bis 2.000 Erkrankungen auftritt und in etwa zehn bis 40 Prozent der Fälle tödlich verläuft. In weiteren 20 bis 40 Prozent der Fälle kommt es zu bleibenden Folgeschäden. In extrem seltenen Fällen kann als Spätfolge eine sogenannte subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) auftreten, eine langsam verlaufende Gehirnerkrankung, die tödlich endet. Darüber hinaus besteht während einer Infektion mit Masern ein erhöhtes Risiko, an Diphtherie, Keuchhusten oder Tuberkulose zu erkranken.

Die Impfung gegen Masern ist besonders wichtig, weil eine einmal voll ausgebrochene Erkrankung nicht ursächlich behandelt werden kann. Gegen die bakteriellen Superinfektionen hingegen können Antibiotika eingesetzt werden.

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