Wie oft wechseln Sie Ihre Handtücher? Vermutlich zu selten
Bakterien und Keime umgeben uns überall. Mit dem Großteil davon leben wir in Eintracht, allerdings kommen immer wieder jene Bakterien vor, die unserer Gesundheit schaden können. Im Badezimmer werden diese besonders gefährlich, da sich Fäkalbakterien (Kolibakterien) hinzumischen.
Hohe Keimbelastung
Der Mikrobiologe Dr. Charles Gerba, von der University of Arizona, konnte in einer Studie nachweisen, dass knapp 90 Prozent aller getesteten Handtücher mit Kolibakterien belastet waren, davon 15 Prozent mit den gefährlichen E.Coli-Bakterien.
Durch mangelnde Hygiene nach dem Klogang (kurzes Händewaschen mit Seife reicht meist nicht aus) gelangen die Bakterien in das Handtuch. Dort können sie sich, begünstigt durch das feuchte Klima, meist ungehindert vermehren. Durch die mehrmalige Verwendung des Handtuchs verteilen wir die Bakterien weiter. "Wenn man sich nach zwei Tagen an dem Handtuch abtrocknet, bekommt man wahrscheinlich mehr Escherichia-Coli-Bakterien ins Gesicht, als wenn man den Kopf in die Toilette steckt", sagte Charles Gerba gegenüber dem US-Magazin „Time“.
Maßnahmen: Wechseln und Waschen
Was kann man unternehmen, um diese ekeligen und riskanten Keime zu reduzieren und sich zu schützen? Oft waschen, wissen die Experten. Besonders wenn Kinder im Haushalt leben, sollte das Risiko nach Möglichkeit minimiert werden. Doch wie oft sollte man die Handtücher waschen?
Der Mikrobiologe Philip Tierno von der New York University School of Medicine empfiehlt: „Ein Badetuch sollte man höchstens drei Mal benutzen.“ Außerdem muss darauf geachtet werden, dass das Handtuch zwischendurch komplett trocknet, dann reduziert sich die Bakterienbesiedelung wieder deutlich. Um ein möglichst schnelles Trocknen zu fördern, sollten die Handtücher möglichst breit aufgehängt werden, ähnlich wie beim Wäschetrocknen. Hierbei können auch Handtuch-Heizkörper gut helfen.
Temperaturschwankungen
Neben der Trocknung ist auch die Waschtemperatur überaus wichtig, um Handtücher wirklich sauber zu bekommen. 60 Grad müssen sein, damit die Keime keine Chance haben. Aber Vorsicht: sehr viele Waschmaschinen schwindeln bei der Grad-Angabe. So haben Tests ergeben, dass nur die wenigsten Maschinen wirklich mit den angegebenen 60 Grad waschen und stattdessen oft nur 45 oder 50 Grad erreichen. Wer die Möglichkeit hat, könnte daher sicherheitshalber auf 70 oder 75 Grad hochschalten.