Sie starren auf den Bildschirm und machen sich Gedanken über das, was Sie sehen. Doch denken Sie dabei auch an Ihre Augen? Gerade Personen, die häufig und lange vorm PC-Bildschirm hocken, haben mit Sehproblemen zu kämpfen. Dagegen kann man etwas tun. Hier wertvolle Tipps:
Computerarbeit bedeutet für die Augen regelrecht Stress. Denn normalerweise ist Sehen ein dynamischer Vorgang. Computer-User arbeiten jedoch meist stundenlang mit kurzem Sehabstand zum Bildschirm und zwingen ihre Augen dabei, den Fokus über einen langen Zeitraum auf einen sehr engen Bereich zu richten. Dann rebellieren die Augen – zu Recht. Die Augenmuskeln beginnen, sich leicht zu verkrampfen.
„Sehprobleme sind reversibel“
Was kann passieren? Der Kopf beginnt zu schmerzen, die Augen brennen und werden müde, man sieht doppelt, verschwommen und kann mit den Augen nicht mehr fokussieren. Während der Computerarbeit werden die Lider aufgrund des starren Fokussierens seltener bewegt als im Normalfall. Dies führt zu trockenen Augen. Wer sie permanent einem solchen „Bildschirm-Stress“ aussetzt, läuft Gefahr, dass sich allmählich eine Sehstörung entwickelt. Doch das muss nicht sein. Tun Sie also Ihren Augen Gutes, es gibt viele Möglichkeiten der Unterstützung:
1. Sehtraining
„Die meisten Sehprobleme, die auf Computerarbeit zurückzuführen sind, sind reversibel – besonders, wenn man sich frühzeitig darum kümmert“, erklärt Business Consultant und Sehtrainer Leo Angart in seinem Buch „Gesunde Augen trotz Computer“. Darin stellt er ein Sehtraining vor, das sich speziell an Personen richtet, die viel am Bildschirm arbeiten. Sehtafeln, die dafür benötigt werden, können auf seiner Website www.vision-training.com heruntergeladen und ausgedruckt werden. Die häufigsten Sehstörungen, die durch die Belastung der Bildschirmarbeit begünstigt und mithilfe des Sehtrainings wieder verbessert werden können, sind: Kurzsichtigkeit (Myopie), Weitsichtigkeit (Hyperopie), Altersweitsichtigkeit (Presbyopie), Ungleichsichtigkeit (Anisometropie) oder Astigmatismus (Stabsichtigkeit, Hornhautverkrümmung). Autor Leo Angart geht auf alle diese Sehschwächen ein und gibt Sehtrainingstipps (Beispiele siehe Seite 20: „Abwechslung fürs Auge“ = Augentraining für Computer-User, „Augenmuskeln lockern“ bei Astigmatismus, „Augenkoordination“ bei Presbyopie).
2. Lidschlag bewusst erhöhen
Bildschirmarbeiter neigen zum Starren. Sie bewegen die Lider nur fünf- bis siebenmal pro Minute. Auf circa 21-mal sollte man jedoch kommen. Denn durch das lange Starren werden die Augen nicht nur müde, die Hornhaut trocknet durch das Verringern der Lidschläge auch aus. Das gilt es zu verhindern! Der Sehtrainer rät: „Beispielsweise können Sie immer dann blinzeln, wenn Sie am Ende eines Satzes einen Schlusspunkt sehen.“
Wer nicht blinzelt, riskiert gerötete, brennende Augen, aber auch das Nachlassen der Sehkraft kann die Folge sein. Ansonsten können Augentropfen gegen Trockenheit und Reizungen helfen.
3. Pausieren!
Gönnen Sie Ihren Augen regelmäßig Pausen während der Bildschirmarbeit. Planen Sie pro Stunde mindestens zehn Minuten ein.
4. Richtige Beleuchtung
Am besten arbeiten Sie in einem Raum mit indirekter Deckenbeleuchtung, die diffuses Licht gleichmäßig verteilt. Helle Strahlen dagegen können nämlich unangenehm auf der Mattscheibe reflektieren. Der Sehtrainier empfiehlt
z. B. auch einen Dimmer für die ergänzende Schreibtischlampe, mit der die Helligkeit individuell nach den jeweiligen Bedürfnissen eingestellt werden kann.
5. Ernährung
Auch die Augen achten auf Ernährung! Drei Vitamine sind besonders wichtig für sie: Vitamin C (in Zitrusfrüchten, Gemüse), Vitamin A (in Orangen, grünem Gemüse) und Vitamin B2 (in dunkelgrünem Gemüse, Milchprodukten). Wussten Sie zum Beispiel, dass die Hornhaut, die Linse und die Glaskörperflüssigkeit die höchste Vitamin-C-Konzentration im gesamten Körper aufweisen?
6. Blick auf den Bildschirm
Je größer der Bildschirm ist, desto besser für die Augen! Eine Bildschirmgröße von mindestens 19 Zoll entlastet die Augen. Außerdem sollte der Abstand zwischen Auge und Bildschirm mindestens eine Armlänge betragen. Laut Untersuchungen befindet sich die angenehmste Position 20 bis 50 Grad unter der horizontalen Blicklinie und weist eine Bildschirmneigung von etwa fünf Grad vom Körper weg auf. Tipp von Leo Angart: „Achten Sie einmal auf den Neigungswinkel einer Zeitschrift, wenn Sie ganz entspannt darin lesen. Das könnte ein wichtiger Hinweis für den Bildschirmneigungswinkel sein.“ Die optimale Bildschirmneigung, so schreibt der Autor weiter, hänge von der persönlichen Vorliebe ab.
7. Chinesische Akupressur
Lassen Sie die Energie wieder fließen, zum Beispiel: Massieren Sie sanft mit Zeige- und Mittelfinger kreisend die äußeren Augenwinkel.
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Abwechslung fürs Auge
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Augenmuskeln lockern
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