Wir sind für Sie den gängigsten Gesundheitsmythen auf den Grund gegangen und verraten, was dran ist!
Geht es um unsere Gesundheit, so halten sich einige Mythen hartnäckig – sie wollen uns einfach nicht aus dem Sinn gehen. Fragen über Fragen stellen unser Wissen regelmäßig auf den Prüfstand – doch die richtige Antwort kennen in Sachen Gesundheit nur die Wenigsten. Oder wissen Sie, ob Schnaps wirklich die Verdauung anregt, Eis Halsschmerzen lindert und Bettruhe bei Rückenschmerzen tatsächlich das Nonplusultra ist? Sie merken, man hat vielleicht eine leise Vorahnung, hundert Prozent sicher ist man sich aber dennoch nicht. Wir haben weitverbreitete Gesundheitsmythen dem Faktencheck unterzogen und waren teils selbst erstaunt. Lesen Sie hier zehn gängige Behauptungen, die seit jeher die Runde machen, und erfahren Sie, welche Hintergründe und Zusammenhänge es wirklich gibt – und welche vielleicht das Zeug zum Märchen, im echten Leben aber nichts zu suchen haben.
Hier ist Vorsicht geboten!
Von Kindesbeinen an werden uns vermeintliche Ratschläge zur besseren Gesundheit mitgegeben, die Eltern bereits seit Generationen weitertragen. Jeder von uns kann sich bestimmt noch an Gesundheitstipps erinnern, die schon seit der Kindheit fest im Hinterkopf verankert sind. Doch Vorsicht: Auch Oma hat – so enttäuschend es auch sein mag – nicht immer recht. Viele Behauptungen wiegen uns in falscher Sicherheit, beunruhigen uns unnötig oder sind im schlimmsten Fall sogar gefährlich. Gerade in Sachen Krankheit und Selbstmedikation appellieren Experten an unsere Vernunft und warnen vor waghalsigen Experimenten. Es ist eben doch nicht gegen jedes Übel ein Kraut gewachsen. Auch wenn manch ein Gesundheits-Tipp noch so überzeugend klingen mag, ist es immer vernünftiger, im Zweifelsfall einen Experten um Rat zu fragen.
10 Gesund-Mythen im Check
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Viel Vitamin C schützt vor Erkältungen
Stimmt zum Teil. Vitamin C stärkt das Immunsystem – das ist Fakt. Wer allerdings der Meinung ist, Tonnen an Obst verdrücken oder mit Nahrungsergänzungsmitteln nachhelfen zu müssen, um gesund zu bleiben, der irrt. Denn was viele nicht wissen: Weniger ist zwar nicht unbedingt mehr, mehr bringt aber auch nicht mehr – denn der Körper kann nur eine bestimmte Menge an Vitamin C verarbeiten. Eine ausgewogene Ernährung ist ausreichend.
Auch im Schatten wird man braun
Stimmt – allerdings dauert es länger, man minimiert aber das Risiko, zu verbrennen. Die Sonnenstrahlen, die uns zum beliebten Sommerteint verhelfen, werden nämlich z. B. durch Wolken und Staubpartikel in der Luft gebrochen. Vereinfacht gesagt: Sie gelangen nicht nur senkrecht auf die Erde, sondern werden so gestreut, dass sie uns auch im Schatten erreichen. Deshalb: Auch im Schatten Sonnencreme verwenden!
Nur wer einen Muskelkater hat, hat effizient trainiert
Stimmt nicht! Denn die Schmerzen der Muskulatur nach einer Phase der Belastung, die wir als Muskelkater kennen, zeigen nur an, dass wir beim Training wohl zu viel Gas gegeben haben. Durch zu starke Belastung entstehen nämlich Mikrorisse in der Muskulatur und die sind ziemlich schmerzhaft. Generell gilt: Trainierte Menschen bekommen ohnehin schwieriger einen Muskelkater. Fitte Menschen können demnach effektiv trainieren, ohne schmerzen zu haben.
Nasenspray macht abhängig
Stimmt! Leider ist es wahr, dass uns Nasenspray physiologisch süchtig macht. Sind wir erkältet, schwellen unsere Nasenschleimhäute an – wir bekommen schlecht Luft. Ein Nasenspray bewirkt, dass diese abschwellen und die Luft wieder ungehindert durch die Nase strömen kann. An genau diesen Effekt gewöhnen sich die Schleimhäute. Sobald die Wirkung des Sprays nachlässt, schwellen unsere Schleimhäute erneut an – auch wenn wir bereits gesund sind. Bereits die Verwendung über den Zeitraum einer Woche kann abhängig machen.
Wenn wir mit nassen Haaren hinausgehen, werden wir krank
Stimmt zum Teil. Einen Infekt bekommen wir dann, wenn unser Immunsystem nicht in der Lage ist, Keime abzuwehren. Nasse Haare lassen uns frieren und schwächen so unsere Immunabwehr – wir werden anfälliger.
Eis lindert Husten & Halsschmerzen
Stimmt! Was wie die Ausrede erkälteter Naschkatzen klingt, ist Experten zufolge tatsächlich wahr. Denn Eis lässt die entzündete Schleimhaut abschwellen und betäubt sie sogar. Zudem fördert Milcheis die Schleimproduktion, was bei trockenem Husten hilfreich sein kann.
Schnaps regt die Verdauung an
Stimmt nicht. Schön wär’s, aber leider ist genau das Gegenteil der Fall: Er verlangsamt die Verdauung. Der Körper baut nämlich zuerst Alkohol ab, ehe er sich dem Essen widmet. Die bessere und gesündere Alternative: Ein Kräutertee – der bringt die Verdauung tatsächlich in Schwung.
Der Schlaf vor Mitternach ist am erholsamsten
Stimmt nicht. Entscheidend sind nämlich die Längen der Tiefschlafphasen, in denen sich der Körper erholt. Diese Phasen treten vor allem in den ersten fünf Stunden nach dem Einschlafen auf. Ob wir schon um 21 Uhr ins Land der Träume entfliehen oder erst um ein Uhr zu Bett gehen, spielt demnach keine Rolle. Vorausgesetzt, wir schlafen dann dementsprechend länger.
Wunden heilen am besten an der frischen Luft
Stimmt nicht. Wenn wir ein aufgeschlagenes Knie oder eine Schnittverletzung nicht adäquat versorgen (sprich einen Verband anlegen oder zumindest ein Pflaster verwenden), laufen wir Gefahr, dass Schmutz und Keime die Wunde verunreinigen und die Entstehung einer Entzündung begünstigen. Außerdem halten Verbände/Pflaster die Wunden feucht – das Wundsekret fördert den Heilungsprozess. Kleine Kratzer brauchen keine bestimmte Versorgung, heilen aber nicht besser.
Bei Rückenschmerzen hilft am besten Bettruhe
Stimmt nicht. Ganz falsch – wer bei Rückenschmerzen auf Bettruhe setzt, läuft Gefahr, die Schmerzen sogar zu intensivieren. Der Grund: Die eingenommene Schonhaltung entlastet zwar die den Schmerz verursachende Muskelgruppe, führt aber zu Verspannungen anderer – was eine muskuläre Dysbalance und somit weitere Rückenschmerzen fördert. Was wirklich hilft? Bewegung ist die beste Medizin – Yoga oder Spaziergänge helfen die verspannten Muskeln zu lockern und kurbeln die Durchblutung an.