Mehr als die Hälfte des Tagesbedarfs in zwei von drei Drinks - l - Empfehlen selbst gemachte Fruchtpürees
Püriertes Obst und Gemüse klingt gut, doch wie gesund ein fertig gemixter roter Smoothie aus der Flasche wirklich ist, zeigt sich erst auf den zweiten Blick. Die Arbeiterkammer Oberösterreich hat 20 solcher Produkte in etlichen Geschmacksrichtungen untersucht und dabei rund zwei Drittel als Zuckerbomben mit mehr als der Hälfte des Tagesbedarfs entlarvt. Das berichtete die Interessenvertretung in einer Presseaussendung am Mittwoch.
Konsumentenschützer fordern Regeln
Smoothies sind lebensmittelrechtlich nicht klar definiert. Im Allgemeinen versteht man darunter ein Mischgetränk aus Fruchtsaft und püriertem Obst und/oder Gemüse, das eine sämige Konsistenz aufweist, schicken die Konsumentenschützerinnen und -schützer voraus. Deshalb fordert die AK Oberösterreich eine rechtlich verbindliche Regelung für die Smoothies.
Für den Test kauften die Expertinnen und Experten 20 Fläschchen mit einer Füllmenge zwischen 237 und 300 Milliliter in verschiedenen Geschäften. Dafür legten sie 40 Cent bis 1,08 Euro pro 100 Milliliter hin. Der Preis sagt allerdings nichts über den Inhalt aus, hieß es.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) setzt für einen guten Smoothie einen Anteil von mindestens 50 Prozent an "ganzem" Obst oder Gemüse als stückige Bestandteile oder Pürees voraus. Im Test enthielt einer der günstigsten Smoothies den mit 71 Prozent größten Anteil an Fruchtpüree bzw. -mark, während im teuersten Drink nur 49 Prozent davon steckten.
Am wenigsten Frucht enthielt mit 27,8 Prozent ein Produkt, dem Süßkartoffelextrakt beigemengt war, und das - wie ein weiteres - mit "den DGE-Empfehlungen wenig entsprechend" beurteilt wurde. Drei Smoothies entsprachen den Empfehlungen nur "mäßig", fünf "bedingt" und zehn waren einwandfrei. Laut den DGE-Empfehlungen sollten in den Smoothies keine Zusätze wie Zucker, Aromen, Lebensmittelzusatzstoffe oder isolierte Nährstoffe zu finden sein.
Zucker ist in den Mischungen immer enthalten, auch wenn keiner zugesetzt wird, kommen rund 23 bis 32,5 Gramm fruchteigener Zucker vor. Das ist laut den Experten nicht wenig, bedenkt man die WHO-Empfehlung von maximal zehn Prozent der Gesamtenergiezufuhr, was bei 2.000 Kilokalorien am Tag maximal 50 Gramm Zucker bedeute. Zwei von drei Testprodukten enthielten mehr als die Hälfte der Tagesdosis Zucker. So gesehen sollten Smoothies nur gelegentlich eine Portion Obst oder Gemüse am Tag ersetzen.
Lieber selbstgemacht
Die Konsumentenschützer empfehlen sowieso, die Smoothies aus frischem, saisonalem, ungeschältem Obst und Gemüse selbst zu machen, um alle wertvollen Inhaltsstoffe zu erhalten und zu wissen, was man isst.
Kompletter Test unter www.ooe.konsumentenschutz.at