Etwa sieben bis acht Stunden Schlaf sollte man seinem Körper in der Nacht gönnen. Wer weniger Schlaf findet, reduziert damit seine Lebenserwartung. Experimente mit Schlaf-Deprivation können lebensgefährlich sein. Aus diesem Grund gibt es zu diesem Thema auch nur wenige Studien und Erkenntnisse. So etwa stellte der damalige Teenager Randy Gardner im Jahr 1965 einen Rekord auf, bei dem er über elf Tage lang wach blieb. Die Ergebnisse waren so erschreckend, dass daraufhin sogar das Guinness-Buch der Rekorde aufhörte, weitere Rekordversuche aufzulisten, um Menschen nicht zu diesen lebensgefährlichen Experimenten zu ermutigen. Der junge Kalifornier, der aus diesem Grund noch immer als Rekordhalter gilt, hat das Experiment damals glücklicherweise gut überstanden. Andere könnten aber nicht so heil davonkommen.
Randy Gardner: So litt sein Körper unter dem Schlafentzug
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Nach einer Nacht
Randy Gardner hatte nach nur einer schlaflosen Nacht bereits Schwierigkeiten seine Augen zu fokussieren. Außerdem verlor er das Vermögen, Objekte durch den Tastsinn zu identifizieren.
Zwei Nächte später
Der Teenager war schlecht gelaunt und unkoordiniert.
Der letzte Tag
Randy Gardner hatte erhebliche Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und erlitt Defizite des Kurzzeitgedächtnisses. Er wurde paranoid und begann zu halluzinieren.
Konsequenzen
Obwohl Randy glücklicherweise keine schädlichen Langzeiteffekte auf psychischer oder phyischer Ebene erlitt, hätte der Versuch auch ganz anders ausgehen können. Schlafmangel kann zu hormonellen Störungen, Krankheiten, und im schlimmsten Fall zum Tod führen.
Schlaf-Deprivation grenzt an Folter
Schlaf-Experte Dr. Neil Stanley erklärte, wie gefährlich sechs Tage ohne Schlaf für den menschlichen Körper sein können. "Es ist eine verdammt lange Zeit und es wäre wirklich schwer, das zu tun. Auf diesem Gebiet ist die Forschung eingeschränkt, weil es an Folter grenzt. Nach fünf Tagen werden die Leute durch Halluzinationen total verwirrt und ein Stadium, das Schlaf-Trunkenheit genannt wird, setzt ein", erklärte er.
Erhöhtes Risiko
Studien zeigen, dass schon bei weniger als sechs Stunden Schlaf pro Nacht das Herzinfarktrisiko erheblich steigt. Schon bei geringem Schlafmangel werden Körper, Gedächtnis und Reaktionszeit beeinflusst. Zusätzlich führen Schlafmangel zu schlechter Laune und Heißhungerattacken. Außerdem wird Schlafmangel mit Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht in Verbindung gebracht.
So gefährlich ist Schlafmangel
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1. Nicht weniger als 7 Stunden Schlaf
Schlafzeiten von täglich weniger als sieben Stunden schwächen messbar das Immunsystem. Die Krebsrate steigt, bösartige Tumoren metastasieren schneller.
2. Fakten in Europa
45 Millionen Menschen in Europa sind von Schlafmangel betroffen.
3. Lebensgefährlich
Gestörter Schlaf kann von Ein- und Durchschlafproblemen, über veränderte Schlafphasen bis hin zum krankhaft gesteigerten Schlafbedürfnis (z.B. Narkolepsie) oder sogar zur lebensgefährlichen Schlafapnoe führen. Die Folgen können dramatisch sein.
Gerade im Falle von schwerer Schlafapnoe sollen in Zukunft Autofahrer und vor allem Berufslenker in der EU engmaschiger überwacht werden. Bei einer solchen Diagnose müssen dann die Betroffenen explizit auf ihr Risiko im Straßenverkehr durch verringerte Aufmerksamkeit und Tagesschläfrigkeit hingewiesen werden.
4. Menschen mit Schlafstörungen..
...gehen zweimal häufiger zum Arzt, landen zweimal häufiger im Krankenhaus und haben sieben Mal häufiger Arbeits- oder Verkehrsunfälle.
Eine fachlich fundierte Diagnose ist bei belastenden Schlafstörungen die Voraussetzung für eine wirksame Therapie. Dazu kann auch eine Nacht im Schlaflabor beitragen. 17 Prozent der Männer und neun Prozent der Frauen sind beispielsweise von Schlafapnoe betroffen - mit bis zu 600 bis 800 Atempausen in der Nacht und dadurch auftretender schwerer Sauerstoff-Unterversorgung des Gehirns als Folge. Dagegen kann eine Maskenbeatmung helfen.