Fieber und Schüttelfrost: Vergangene Woche rund 12.600 Neuerkrankungen.
Der Klimax in Österreichs Betten kam vergangene Woche entweder vom Schüttelfrost beim Anfiebern oder vom Schwitzen beim Abfiebern. Ersteres war offenbar häufiger der Fall: Mit rund 12.600 Neuerkrankungen an Influenza oder grippalen Infekten erreichte die saisonale Grippewelle in der Bundeshauptstadt Wien laut Gesundheitsamt (MA 15) einen neuen Höchststand - nach 10.800 Erkrankungen in der Woche davor.
50 Tipps gegen die Grippe
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1) Echte Grippe
Bei echter Grippe (bis 40 Grad Fieber, starke Glieder- und Muskelschmerzen, trockener Reizhusten) sofort ins Bett.
Bei echter Grippe (bis 40 Grad Fieber, starke Glieder- und Muskelschmerzen, trockener Reizhusten) sofort ins Bett.
"Schweinegrippe"-Pandemie
Bisher grassiert in Österreich vor allem das A(H1N1)-Virus aus der "Schweinegrippe"-Pandemie von 2009/2010. Daneben wird von den Virologen auch das "ältere" A(H3N2)-Virus nachgewiesen. Daneben gibt es offenbar auch Infektionen mit der zumeist "milderen" Influenza B.
Todesopfer
Die Influenza macht Kinder krank, Senioren sind bei sehr schweren Verläufen oft die Todesopfer. Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hat mit wissenschaftlichen Methoden berechnet, wie gefährlich die saisonale Influenza für die österreichische Bevölkerung ist. Dies erfolgte - roh ausgedrückt - durch den Vergleich der Sterblichkeitsdaten im Vergleich von Jahren mit bzw. ohne heftige Influenzaaktivität. Das Ergebnis: 2002/2003 gab es offenbar eine Übersterblichkeit durch die Viruserkrankung von fast 1.600 Toten (über 65 Jahre: rund 1.300), 2004/2005 eine von knapp 1.300 Todesopfern (über 65: etwas unter 1.200) und 2008/2009 eine Übersterblichkeit mit 1.100 Opfern (faktisch alle unter den über 65-Jährigen).
Laut vielen Experten eindeutiges Manko: In Österreich waren 2008/2009 nur 37 Prozent der Senioren, nur 24 Prozent der unter 65-Jährigen und nur 17 Prozent der Angehörigen der Gesundheitsberufe geimpft. Nach der Schweinegrippe-Pandemie (2009/2010) ging der Verkauf der Influenza-Vakzine in Österreich auf rund die Hälfte zurück.
Impfungen
Das Problem der mangelnden Impfungen bei den Angehörigen des Gesundheitswesens liegt darin, dass Infizierte einerseits Patienten anstecken, sie selbst aber für die Betreuung ausfallen. Das Problem gab es zum Beispiel aktuell auch in einer Wiener Hausarztpraxis - Ordinationshilfe ungeimpft und krank, der Betrieb konnte (ausgerechnet Anfang der Semesterferienwoche) nur schwer aufrechterhalten werden.
Die aktuelle Kurve der Infektionen in Wien zeigt jedenfalls noch immer steil nach oben. Das dürfte bedeuten, dass die Sache in diesem Jahr noch nicht wirklich überstanden ist. Während der Influenza-Welle kann von den Kassenärzten auch das Influenzamittel "Tamiflu" (Oseltamivir) verschrieben werden.