Ausländische Besucher mit HIV oder Aids dürfen nach fast einem Vierteljahrhundert erstmals wieder die USA betreten. Ein vor 22 Jahren verhängtes Einreise- und Einwanderungsverbot wurde mit Wirkung von Montag (4. Jänner) von Washington aufgehoben.
US-Präsident Barack Obama hatte die Öffnung des Landes für HIV-infizierte Menschen aus aller Welt schon im Oktober mit der Begründung angekündigt, dass das Verbot nur "mit Angst, nicht mit Fakten zu tun" habe. Ziel sei, das mit der Krankheit verbundene Stigma zu beseitigen.
Weltaidskonferenz 2012 erstmals in den USA
Mit der Einladung an Ausländer mit HIV kann nun auch eine der nächsten Weltaidskonferenzen in den USA stattfinden. Das Treffen von HIV/Aids-Experten, Politikern und Aktivisten findet alle zwei Jahre statt und soll 2012 erstmals auf amerikanischem Boden ausgerichtet werden. "Im Kampf gegen die weltweite Aids-Pandemie sind wir weltweit führend, aber wir sind noch immer einer von nur einem Dutzend Staaten, der Menschen mit HIV die Einreise verwehrt", hatte Obama im Herbst bemängelt.
Das Besuchs- und Einwanderungsverbot war Ende der 1980er Jahre ausgesprochen worden, als etliche Länder Maßnahmen gegen die Ausbreitung von HIV/Aids in ihrer Bevölkerung ergriffen. Die politischen Bemühungen, das Verbot aufzuheben, begannen bereits unter Obamas Vorgänger George W. Bush, der milliardenschwere Programme für den Kampf gegen Aids in Afrika aufgelegt hatte.