Atemtrakt im Fokus: Das RS-Virus verursacht eine Infektion des Atemtrakts mit möglicher Ausbildung einer Bronchiolitis (Entzündung der kleinsten Bronchien) bzw. obstruktiven Bronchitis (Obstruktion = Verengung der Atemwege)
Obere Atemwege
Milder Verlauf: Sind lediglich die oberen Atemwege betroffen (bei den meisten Erwachsenen), so kommt es meist zu Schnupfen, Husten, Müdigkeit und Halsschmerzen. Die Infektion heilt in der Regel von selbst aus.
Untere Atemwege
Schwerer Verlauf: Sobald das RSV sich auf die unteren Atemwege (Bronchien und Lunge) ausbreitet, wird es komplizierter (eher bei Säuglingen und Kleinkindern der Fall): Z.B. Fieber und Atemnot, Husten mit Auswurf und hörbare Rasselgeräusche beim Atmen sind gängig. Das Krankheitsbild bei RSV-Bronchiolitis erinnert häufig an Keuchhusten. Konsultieren Sie einen Arzt!
Erreger
Rasche Ausbreitung: Das RS-Virus ist ein RNA-Virus aus der Gruppe der Paramyxoviren, die hauptsächlich via Tröpfcheninfektion übertragen werden. Das RSV ist nach Ausscheidung (durch Niesen und Husten z.B.) mehrere Stunden infektiös, wodurch es auch durch den Kontakt mit etwa kontaminierten Oberflächen übertragen werden kann. Dadurch ergeben sich eine rasche Durchseuchung im Kindesalter bzw. generell eine schnelle Ausbreitung, die nur schwer einzudämmen ist.
Epidemiologie
Risikogruppe Kinder: Typischerweise erfolgt die Infektion mit dem RSV im Säuglings-bzw. Kleinkindalter (spätestens bis zum Ende des zweiten Lebensjahres), in dem sie besonders gefährlich ist. Spätere Re-Infektionen führen generell zu einem abgeschwächten Erkrankungsverlauf. Eine vollständige Immunität besteht dadurch allerdings nicht. Schwere Verläufe betreffen vor allem Babys und Kleinkinder mit Vorerkrankungen der Lunge und des Herzens.
Warnsymptome
Eltern, aufgepasst: Zu den Alarmzeichen zählen anhaltender Husten, Atemgeräusche, schnelle Atmung, Brust- und oder Ohrenschmerzen, blaue Lippen oder Zunge, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, weniger als eine nasse Windel in etwa acht Stunden (Oligurie).