Die Bakterien, die den Darm bevölkern, sind nicht nur für die Verdauung wichtig. Die Hinweise häufen sich, dass diese Bakteriengemeinschaft, Mikrobiom genannt, eine breiter gefächerte Bedeutung für unsere Gesundheit hat. Eine internationale Studie unter Leitung von Thomas Lüscher von Universität und Universitätsspital Zürich zeigt nun, wie die Darmflora die Herzgesundheit mit beeinflusst.
Molekül namens Trimethylamin-N-oxid (TMAO) zeigt Risiko an
Im Fokus steht dabei ein Molekül namens Trimethylamin-N-oxid (TMAO), das Darmbakterien produziert, wenn es das Lecithin aus rotem Fleisch, Eiern und Milchprodukten verarbeitet. Die TMAO-Menge im Blut eines Herzinfarktpatienten hängt mit seinem Risiko für einen weiteren Infarkt oder Herztod zusammen, berichten die Wissenschafter in der neuesten Ausgabe des "European Heart Journal" vom Mittwoch.
Das schweizerisch-amerikanische Forscherteam hatte TMAO im Blut von über 2.000 Patienten mit Anzeichen eines Herzinfarkts an Schweizer Spitälern sowie der Cleveland Clinic gemessen. Diese Blutwerte verglichen sie mit dem weiteren Krankheitsverlauf bis zu sieben Jahre nach dem Infarkt, wie das Fachjournal mitteilte.
Zusammenhang zwischen TMAO-Konzentrationen und dem Risiko für Komplikationen
Die Patienten mit den höchsten TMAO-Werten hatten demnach ein bis zu sechsfach höheres Risiko für weitere Komplikationen als jene mit tiefsten Werten. Dazu zählten beispielsweise ein weiterer Herzinfarkt, Hirnschlag, Gefäßprobleme und Tod. Der Zusammenhang zwischen TMAO-Konzentrationen und dem Risiko für Komplikationen blieb auch bestehen, als die Forschenden andere Risikofaktoren wie Alter, Rauchen oder Bluthochdruck berücksichtigten.
Interessanterweise zeigten die amerikanischen Patienten höhere TMAO-Werte und entsprechend mehr Herz-Kreislauf-Probleme im weiteren Verlauf als die Schweizer Studienteilnehmer. Dies könnte möglicherweise am höheren Fleischkonsum der US-Patienten liegen, schrieb das Universitätsspital Zürich in einer eigenen Mitteilung.
Bluttest könnte helfen Hochrisikopatienten besser zu erkennen
Ein Bluttest auf TMAO könnte künftig helfen, Hochrisikopatienten besser zu erkennen und schneller entsprechende Massnahmen zu ergreifen, wurde Lüscher in der Mitteilung des Fachjournals zitiert. Ob außerdem eine Umstellung der Ernährung bei Infarktpatienten mit hohem TMAO-Spiegel sinnvoll wäre, um das Risiko für weitere Komplikationen zu verringern, müsse in weiteren Studien untersucht werden, schrieb das Unispital.
Die Expertentipps: 30 Tipps für den Darm
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1. Mehr Ballaststoffe
Sie helfen nicht nur bei Durchfällen und
Verstopfung, sondern beugen auch der Entstehung von Divertikeln vor, die sich entzünden und bluten können.
2. Mehr Bitterstoffe
Sie regen die Verdauung an und wirken positiv auf die Produktion von Verdauungssäften. Greifen Sie bei Rucola,
Artischocken, Chicorée oder auch Grapefruits zu.
3. Kleine Mahlzeiten
Regelmäßige und mehrere kleine Mahlzeiten helfen, den Verdauungsapparat zu entlasten.
4. Fast Food meiden
Setzen Sie auf frische unverarbeitete Speisen und versuchen Sie, Fertigprodukte zu meiden. Stichwort:
Clean Eating.
5. Ingwertee
Bei Völlegefühl oder Übelkeit. So geht’s: Ein daumengroßes Stück Ingwer mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und ca. 10 Minuten ziehen lassen. Die Tasse nach einer Mahlzeit schluckweise trinken.
6. Schonende Zubereitung
Zu bevorzugen sind gedünstete, gebratene oder gekochte Lebensmittel. Zu fettige Speisen (Frittiertes) können belastend auf die Verdauung wirken.
7. Achtung bei Medikamenten
Müssen Sie Medikamente einnehmen, gilt es, den Beipackzettel zu lesen, ob Verdauungsprobleme mögliche Nebenwirkungen sein können.
8. Viel Wärme
Bei Bauchkrämpfen helfen Wärmeflaschen und -kissen. Die Wärme hilft,
den Darm zu entspannen. Zudem wirkt Wärme durchblutungsfördernd und bringt den Darm in Schwung.
9. Ausreichend Trinken
Generell gilt: 2 Liter pro Tag (am besten Wasser oder Tee) sorgen für einen
geschmeidigen Darm. Bei Durchfällen ist klare Gemüsesuppe gut geeignet – führt zusätzlich verlorene Elektrolyte zu.
10. Langsam essen
Legen Sie Ihr Besteck bewusst zur Seite und essen Sie erst weiter, nachdem Sie gut gekaut und geschluckt haben.
11. Alltagsbewegung
Regelmäßige Bewegung wirkt sich positiv auf die Darmbewegung aus und wirkt Darmträgheit und Verstopfung entgegen. Auch nach OPs sollten Patienten zum frühestmöglichen Zeitpunkt das Bett verlassen. Tipp: Bereits ein täglicher „Verdauungsspaziergang“ von 30 Minuten steigert das Wohlbefinden.
12. Bewegung nach dem Essen
Faustregel: 1.000 Schritte nach dem Essen anstatt direkt auf die Couch – fördert die Verdauung und beugt Refluxbeschwerden vor.
13. Gut gekaut ist halb verdaut
Durch bewusstes Kauen beginnt der Verdauungsprozess bereits im Mund. Weitere Verdauungsschritte werden so entlastet, Verdauungsproblemen vorgebeugt.
14. Stress vermeiden
Die Gastritis ist oft hausgemacht – Stress aller Art gilt es zu vermeiden. Ebenso wie übermäßigen Konsum von Zigaretten, Kaffee, Energydrinks und Medikamenten. Autogenes Training hilft zu entspannen und beim Entwöhnungsprozess.
15. Geregelter Rhythmus
Trotz Alltagsstress sollte ein geregelter Toilettengang festgelegt sein – zwischendurch geht meist gar nichts. Durch Unregelmäßigkeit entsteht ein Kreislauf, der sich oft nur schwer durchbrechen lässt. Die Folge: Verstopfungen, die wiederum zu proktologischen Krankheitsbildern führen können.
16. Schnelle Hilfe bei Verstopfung
Obstipation kann zu Einrissen der Afterschleimhaut führen. Damit es nicht so weit kommt: ein Glas warmes Wasser, Flohsamen (s. auch Tipp 24), getrocknete Zwetschken und Magnesium (als Granulat) täglich am Morgen zuführen.
17. Arztbesuch
Symptome wie Blut oder Schleim im Stuhl, starke Schmerzen und Durchfälle gehören immer in die Hände eines Spezialisten. Die notwendigen Untersuchungen können bei mir in der Ordination rasch und mit der nötigen Diskretion und dem nötigen Feingefühl durchgeführt werden. Oft kann gleich eine Diagnose gestellt und die Therapie eingeleitet werden.
18. Regelmäßige Vorsorge
Auch wenn keine Beschwerden bestehen: Gehen Sie ab dem 50. Lebensjahr regelmäßig zum Darmspezialisten. Wenn Sie vorbelastet sind, dann früher.
19. Auf den Körper hören
Seien Sie ruhig mal etwas „egoistischer“ und hören Sie auf die Signale Ihres Körpers! Wer sich selbst kennt, weiß, wenn etwas nicht stimmt.
20. Genießen
Frönen Sie dem Genuss. Kochen und genießen Sie mit Familie und Freunden.
21. Teefasten
Bei akuten Durchfällen hilft Teefasten mit Fenchel- oder Kamillentee, ergänzt durch Reisschleim oder Haferschleim. Ebenfalls wirksam: Karottensuppe. Bei größeren Flüssigkeitsverlusten auf die Zufuhr von Salz und Elektrolyten achten.
22. Bauchmassage
Bei Krämpfen und Verstopfungen bieten sich Bauchmassagen im Uhrzeigersinn an. Die regelmäßige Anwendung von Kaltwasserklistieren regt die Darmtätigkeit zusätzlich an.
23. Darm geschmeidig halten
Pfarrer Kneipp rät: Reichlich trinken. Ebenso hilfreich für eine gute Darmtätigkeit sind kalte Kniegüsse nach Pfarrer Kneipp oder Reibesitzbäder.
24. Quellmittel zuführen
Besonders effektiv bei der Behandlung von Verstopfungen ist die Anwendung von Quellmitteln. Eingeweichter Leinsamen oder Flohsamen ist ein probates Mittel. Ein bis zwei Esslöffel abends einweichen und morgens unzerkaut mit etwas Joghurt einnehmen – hält den Darm geschmeidig.
25. Homöopathie bei Durchfällen
Aus der homöopathischen Apotheke helfen Chamomolla D6, vor allem bei Kindern, Dulcamara D3, Ferrum metallicum D6 oder China D3 – alles in Form von Globuli oder Tropfen.
26. Noch ein tipp von Pfarrer Kneipp
2 EL Fenchelsamen, 2 EL Wacholderbeeren, 1 EL Foenum graecum und 1 EL Aloepulver aus der Apotheke – alle Zutaten zusammen zerstoßen und vermischen. Davon 1 TL in 250 ml Wasser für 15 Minuten köcheln lassen. Eine
Tasse täglich stärkt den Darm.
27. Homöopathie bei Verstopfungen
Altbewährte Mittel der Homöopathie bei Verstopfung sind Sulfur D12 2x5 Tropfen, Graphites D12 3x5 Tropfen oder Staphisagria D6 3x5 Tropfen.
28. F.X. Mayr
Sind Beschwerden chronisch, ist die Kur nach F.X. Mayr das Richtige. Man lernt wieder richtig zu kauen, lernt das normale Sättigungsgefühl und den Eigengeschmack der Speisen wieder kennen.
29. Warme Packungen
Feuchtwarme Umschläge lindern leichte Beschwerden.
30. Lauwarmer Einlauf
hilft bei kurzzeitiger Verstopfung.