Medizin

Neue Behandlungsmöglichkeit bei Gelenksrheuma

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Wechsel von Biotech-Medikamenten kann sinnvoll sein

Ein Wechsel auf andere Biotech-Medikamente bei schwerem Gelenksrheuma (rheumatoide Arthritis, chronische Polyarthritis) kann sinnvoll sein, wenn der Effekt mit einer ersten Therapieform ausbleibt. Dies geht aus einer groß angelegten wissenschaftlichen Studie hervor, die am 15. Februar im "Lancet" erschienen ist. Federführend beteiligt waren Wiener Wissenschafter.

Ein Prozent der Bevölkerung von Gelenksrheuma betroffen

Rund ein Prozent der Bevölkerung leiden an unterschiedlich schwer ausgeprägtem chronischen Gelenksrheuma, welches die Gelenke irreparabel schädigen kann. Bei einem Teil der Betroffenen reicht die Therapie mit herkömmlichen Medikamenten, zum Beispiel das Zytostatikum Methotrexat in niedriger Dosierung, nicht aus. Vor allem monoklonale Antikörper gegen verschiedene die Entzündung fördernde Immunbotenstoffe kommen dann zusätzlich zum Einsatz. Doch bei weitem nicht alle Behandelten sprechen ausreichend an oder vertragen diese Medikamente.

Wissenschafter aus 20 Ländern mit federführender Beteiligung des Wiener Rheumatologen Daniel Aletaha (Universitätsklinik für Innere Medizin III der MedUni Wien im AKH) prüften, ob der Einsatz eines monoklonalen Antikörpers gegen Interleukin 6 (IL-6) auch dann noch wirken könnte, wenn der Effekt anderer Biologika gegen den Tumornekrosefaktor alpha (TNF-alpha) nicht ausreichend war. Knapp 900 Patienten erhielten regelmäßig in etwa gleich großen Untergruppen entweder 50 oder hundert Milligramm Sirukumab oder ein Placebo zusätzlich zu herkömmlichen Antirheumatika. Bei den mit dem echten Medikament Behandelten zeigten rund 40 Prozent nach 16 Wochen um zumindest 20 Prozent weniger Symptome. In der Placebo-Gruppe waren es 24 Prozent.

"Für viele dieser Patienten waren die Therapiemöglichkeiten praktisch erschöpft. Mit Sirukumab konnte auch in dieser Patientengruppe die entzündliche Aktivität der Erkrankung deutlich gesenkt werden", wurde Aletaha am Donnerstag in einer Aussendung der MedUni Wien zitiert.

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