Norwegen dürfte an den Gewinnen der Pharma-Industrie aus dem Geschäft mit den Impfstoffen gegen die so genannte Schweinegrippe ordentlich mitverdienen. Nach Berechnungen von Medien dürfte der Rückfluss aus von Norwegen gehaltenden Aktien am britischen Pharmariesen Glaxo Smith Kline heuer wesentlich höher sein als die bisherigen Ausgaben der Regierung für Impfstoffe.
Norwegen bestellte in diesem Jahr bisher Impfstoff für 650 Millionen Kronen (77,1 Mio. Euro) bei Glaxo Smith Kline. Der staatliche Norwegische Ölfonds war zuletzt in der Höhe von rund einer Milliarde Euro an dem weltweit tätigen Pharma-Unternehmen beteiligt. Allein der bisherige Kurszuwachs in der Höhe von rund sieben Prozent seit Jahresbeginn soll laut der Boulevardzeitung "Verdens Gang" dem norwegischen Staat rund 600 Mio. Kronen einbringen.
Börsenexperten schätzen die norwegischen Einkünfte aus den britischen Pharma-Aktien für 2009 grob auf zwischen 2,9 und 4,2 Mrd. Kronen. Die gesamten Kosten der Grippe-Epidemie für die norwegische Volkswirtschaft dürften sich laut dem Sender NRK demgegenüber auf 3 Mrd. Kronen belaufen.
Der Ökonom Steinar Holden von der Universität Oslo gab allerdings zu bedenken, dass andere Unternehmen, an denen der Ölfonds ebenfalls beteiligt ist, durch die Schweinegrippe hohe Verluste erleiden. Daher sei eine einfache Umrechnung nicht möglich.