Bakteriengift soll Symptome wie Niesen und tränende Augen lindern können.
Nach ersten vielversprechenden Versuchen wollen australische Forscher in einer Studie das Antifaltenmittel Botox gegen Heuschnupfen einsetzen. Das Molekül des Bakteriengifts sei so verändert worden, dass es durch die Haut und die Nasenschleimhaut eindringen und auf die Nerven einwirken könne, die für die typischen Symptome wie Schnupfen, tränende Augen und heftige Niesanfälle verantwortlich seien, erklärte der Leiter der Studie, Philip Bardin, vom Universitätsklinikum in Melbourne. Nach seinen Angaben sollen die zunächst 70 Versuchspersonen Botox als Nasengel einsetzen.
Das Nervengift Botulinumtoxin A wird in der Medizin seit mehr als 20 Jahren gegen Schielfehler und unkontrollierbares Augenzwinkern eingesetzt, in einigen Ländern ist es auch zur Behandlung chronischer Migräne erlaubt. In der Kosmetik hat Botox eine rasante Karriere als Schönheitsspritze gegen Mimikfalten hingelegt.
10 Fakten über Botox
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Fakt 1
Botox heißt eigentlich Botulinumtoxin: Botox ist ein geschützter Markenname, der Wirkstoff heißt Botulinumtoxin. Zum ersten Mal wurde der Wirkstoff in der Behandlung beim Schielen verwendet.
Fakt 2
Das Nervengift wird von dem weltweit verbreiteten Bodenbakterium Clostridium botulinum produziert und ist verantwortlich für eine häufig tödlich verlaufende Lebensmittelvergiftung. Seit den 90er Jahren wird es - in stark verdünnter Form - zur Lähmung von Nerven eingesetzt.
Fakt 3
Botulinumtoxin ist ein Nervengift, das zu Lähmungserscheinungen führt.
Fakt 4
Nach etwa vier bis sechs Monaten lässt die Wirkung als Antifaltenmittel nach.
Fakt 5
5 Prozent aller Patienten reagieren nicht auf den Wirkstoff, die Falten bleiben
Fakt 6
Die ersten Ergebnisse nach einer Behandlung sind etwa nach einer Woche sichtbar.
Fakt 7
Falten entstehen durch eine Überreizung von Muskeln. Durch eine Injektion entkrampfen sich diese, die Haut entspannt sich und die „Verkrampfungserscheinungen“ bzw. Falten verschwinden.
Fakt 8
Häufigstes Einsatzgebiet ist die Zornesfalte zwischen den Augenbrauen (Glabellafalte).
Fakt 9
Botulinumtoxin wird niemals zur Volumenauffüllung der Lippe eingesetzt – Das ist ein weit verbreiteter Mythos.
Fakt 10
Botulinumtoxin wird auch gegen exzessives Schwitzen gespritzt. Beispielsweise an Füßen, Achseln oder Händen soll es die Schweißdrüsen lähmen.
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