Der Ausspruch "Süßholz raspeln" spielt laut Experten direkt auf die arzneiliche Wirkung der Süßholzwurzel an. Eine Abkochung von zerkleinerter Süßholzwurzel als heißen Tee getrunken hilft sehr schnell bei starkem Husten und rauer Stimme. Schon die Ägypter und die griechischen Ärzte schätzen die Pflanze und nutzten sie unter anderem gegen Husten, Heiserkeit, Asthma und Brustbeschwerden.
Sogar bei Leber-, Nieren- und Blasenleiden kam sie zum Einsatz. "Verwendet wird ausschließlich die Wurzel, die eine enorm große Anzahl an Inhaltstoffen besitzt", sagt ein Forscher. Bislang sind 400 verschiedene Stoffe beschrieben worden. Zu den wichtigen zählen die Saponine mit Glycyrrhizin - eine Verbindung, die nahezu die 50-fache Süßkraft von Rohrzucker besitzt, sowie 24-Hydroxyglycyrrhizin, das die fast 100-fachen Süßkraft von Rohrzucker hat. Auch Schleimstoffe finden sich unter anderem.
Das Glycyrrhizin wirkt entzündungshemmend und schleimhautschützend. Zudem sind antivirale und krampflösende Wirkungen belegt. Süßholz erhöht die Schleimhautsekretion und besitzt eine auswurffördernde Wirkung. "Daher wird Süßholzwurzel bei Katarrhen der oberen Atemwege, bei Husten, Bronchialkatarrhen und Entzündungen der oberen Atemwege empfohlen", erläutert ein Experte.
Die Inhaltsstoffe sind außerdem hilfreich bei Entzündungen der Magenschleimhaut und können Magengeschwüre vorbeugen. In der Erfahrungsheilkunde wird die Wurzel auch bei Sodbrennen verwendet. Ohne ärztliche Rücksprache sollte Süßholzwurzel aber nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.