Gibt Barbara Stöckl Helmut Frodl einen Job in ihrer Firma?
Auch 17 Jahre Gefängnis haben den Kontakt nie abreißen lassen. Vor dem Urteil „Lebenslang“ waren Ex-Häftling Helmut Frodl und Barbara Stöckl gute Kollegen, bei denen die Chemie passte. Er war in den Achtzigern der Sonnyboy vom TV-Format Jolly Joker und moderierte die Jugendsendung Okay, sie arbeitete damals als junge, aufstrebende Regieassistentin.
Jobaussichten
Nun scheint der „Engel vom Küniglberg“ ernsthaft zu
überlegen, dem gefallenen Lebemann (Frodl wurde 1993 zu 17 Jahren Haft wegen
Mordes verurteilt) eine Chance zu geben, in ein neues Leben zu starten.
Genügend Betätigungsfelder
Gemeinsam mit Peter Nagy hat
Stöckl seit vielen Jahren die erfolgreiche Produktionsfirma kiwi-TV, die für
den ORF Sendungen wie die Millionenshow und Stöckl am Samstag
produziert. In Stöckls Firma gäbe es also für Frodl, der in der Haft den
Magister in Theologie machte und nun an seiner Dissertation arbeitet,
genügend Betätigungsfelder.
Erstes Treffen
In der Haftzeit hielten die beiden Ex-Kollegen
Briefkontakt. „Barbara hat mir damals geschrieben, dass ich mich nach meiner
Entlassung bei ihr melden soll“, erzählte Frodl im ÖSTERREICH-Interview.
"...kämpfe immer mit dem Gefühl der Scham"
Vor
wenigen Tagen kam es zum Wiedersehen nach mehr als 17 Jahren. „Ich habe
einige Tage überlegt, ob ich sie kontaktieren soll, denn ich kämpfe immer
mit dem Gefühl der Scham, wenn ich mich bei alten Freunden melde“, so Frodl.
Gutes Gesprächsklima
Doch ein Mord und 17 Jahre Haft haben
der guten Chemie aus alten Tagen zwischen Frodl und Stöckl nichts anhaben
können. Sofort fühlte man wieder die kollegiale Verbundenheit von einst. „Es
war erstaunlich. Barbara, Peter und ich haben sofort an die alten Zeiten
anknüpfen können. Das Gespräch hat mir zusätzlich neuen Mut gegeben“,
erzählt Frodl.
Wieder TV-Karriere. Für Barbara Stöckls aktuelle Formate würde Frodl als Mitarbeiter sicher eine Bereicherung sein. Er hat in der Haft die Theologie entdeckt und in Stöckls Sendungen stehen Themen wie Mut zum Glück, Sterbehilfe oder Erste Hilfe für die Seele im Mittelpunkt.
Neues Glück. Frodl scheint jedenfalls viel Glück mit seinen Lebensmenschen zu haben. Denn der Ex-Häftling hat im Gefängnis seine große Liebe gefunden. Die 32-jährige Claudia hielt jahrelang Briefkontakt mit Frodl, bis es schließlich funkte. Nun starten die beiden gemeinsam in ein neues Leben.
Ob es auch beruflich zu einem Happy End kommt, wird sich zeigen. Möglicherweise rettet Barbara Stöckl, „der Engel vom Küniglberg“, auch Helmut Frodl.