Die Schauspielerin spricht in einem Interview über den Tod und ihre Vergangenheit. Mit 90 wolle sie noch einmal neu anfangen, wie sie sagt.
Hollywood-Ikone Jane Fonda spricht mit 87 Jahren so offen über ihr Leben wie kaum eine andere. In einem tief persönlichen Gespräch reflektiert sie über schwierige Phasen, prägende Wendepunkte, belastende Erinnerungen und die überraschende Gelassenheit, mit der sie heute ihrem Alter begegnet.
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Im Podcast "The Look" von Ex-First-Lady Michelle Obama erzählt die Schauspielerin, dass sie in ihrer Jugend kaum daran geglaubt habe, das Erwachsenenalter zu erreichen. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich älter als 30 werden würde“, offenbart Fonda. „Ich war mir sicher, dass ich sterben würde. Meine Jugend war nicht besonders glücklich ... Ich bin nicht süchtig, aber ich dachte, ich würde an Drogen und Einsamkeit sterben. Daher ist es für mich erstaunlich, dass ich fast 88 bin.“
Heute empfindet sie tiefe Dankbarkeit für ihr Alter und ihren Lebensweg: „Ich würde um nichts in der Welt zurückgehen wollen. Ich fühle mich ausgeglichener, vollständiger, vollkommener. Ich bin sehr glücklich, Single.“
Keine Angst vor dem Älterwerden
Fonda betont, dass sie „nie“ Angst vor dem Älterwerden oder dem Tod gehabt habe. Ihren inneren Frieden fand sie vor fast dreißig Jahren, als sie bewusst in den „letzten Akt“ ihres Lebens eintrat: „Noch wichtiger ist, dass ich keine Angst vor dem Sterben habe. Das Wichtigste, was ich getan habe, war, als ich 60 wurde und mir klar wurde, dass dies der Beginn meines letzten Lebensabschnitts ist und ich nicht wusste, wie ich ihn gestalten sollte.“
Mentale Gesundheit
Damals begann sie, sich intensiv mit ihren inneren Dämonen auseinanderzusetzen – allen voran mit der Furcht, eines Tages mit Bedauern zurückzublicken: „Ich habe Angst davor, mit vielen Bedauern zu sterben. Ich habe gesehen, wie mein Vater mit viel Bedauern gestorben ist. Das war eine wichtige Erkenntnis für mich, denn wenn man nicht mit Bedauern sterben will, muss man den letzten Teil seines Lebens so leben, dass es kein Bedauern gibt.“
Das "Time"-Magazin ehrte Jane Fonda für ihren Klima-Aktivismus.
Vergebung, insbesondere Selbstvergebung, spielte für Fonda dabei eine zentrale Rolle. „Das hat mich in den letzten 30 Jahren tatsächlich geleitet. Ich habe so gelebt, dass ich nichts bereue.“ Die Oscar-Preisträgerin betrachtet das Älterwerden heute als wertvolle Lebensphase: „Ich finde, das Alter ist fantastisch, wenn man es bewusst lebt. Bewusstheit ist der Schlüssel. Man muss wirklich darüber nachdenken.“
Engagement und Aktivismus
Auch ihre Rolle als Aktivistin thematisiert Fonda. Sichtbar zu bleiben, ist ihr wichtig: „Ich bin umstritten, ich bin Aktivistin und ich war sehr unbeliebt. Ich bin gerade sehr beliebt. Das wird wahrscheinlich nicht lange anhalten, aber ich denke, dass es für jemanden wie mich – eine Aktivistin – wichtig ist, zu zeigen, dass ich auch gut aussehen kann und trotzdem noch engagierbar bin. Das ermutigt junge Menschen, nicht so ängstlich zu sein.“
Ein Jahr voller Verluste
Trotz ihrer Energie musste Fonda in letzter Zeit schwere Verluste verkraften: Mit Gene Hackman (†95), Robert Redford (†89) und Diane Keaton (†79) verlor sie gleich mehrere wichtige Menschen in ihrem Leben. „Es war ein hartes Jahr“, sagte sie auf der EmPower Party der Georgia Campaign for Adolescent Power (GCAPP) im Gespräch mit People. Über Redford erinnerte sie sich an gemeinsame Zeiten: „Er kam hierher, um GCAPP zu unterstützen. Und wir haben ‚Barfuß im Park‘ gezeigt.“
Doch die Trauer lähmt sie nicht. Bei den SAG Awards, wo Fonda den Lifetime Achievement Award erhielt, scherzte sie über ihre außergewöhnliche Karriere: „Ich hatte eine wirklich seltsame Karriere, völlig unstrategisch. Ich habe mich 15 Jahre lang zurückgezogen und bin dann mit 65 zurückgekommen, was nicht üblich ist. Ich habe einen meiner erfolgreichsten Filme mit über 80 gedreht und werde wahrscheinlich mit über 90 meine eigenen Stunts in einem Actionfilm machen.“