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Jacksons letzter Auftritt im März

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Der Auftritt in London dauerte nur drei Minuten, die Fans waren begeistert.

Nach dem Tod von Pop-Ikone Michael Jackson schaut die Welt auf seinen letzten öffentlichen Auftritt in London. Die schillernde Inszenierung vom 5. März flimmert in einer Endlosschleife auf allen Fernsehprogrammen. Die Verkündung seines Bühnen-Comebacks war noch einmal nach den monarchischen Regeln eines "King of Pop" choreographiert. "Das ist es" rief der Megastar seiner Gefolgschaft achtmal zu, damit die kreischenden Fans es verstehen konnten. Angekündigt war eine Pressekonferenz, aufgeführt wurde eine Popshow ohne Musikeinlage.

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Der Auftritt des Königs in der Manege dauerte nur drei Minuten, der ganze Zirkus mehrere Stunden. Hubschrauber filmten aus der Luft sein Hotel. Ein Viertelstunde nach Start der Pressekonferenz machten kräftige Bodyguards den Weg frei für den US-Musiker, der in der Menge der schwarz gekleideten Bewacher und Fans unterging. War er es wirklich? Mitten in der Rush-Hour fuhr sein Bus in die O2-Arena in der britischen Metropole. Eine Stunde später kam er an. Dort sollte Jackson vom 13. Juli an 46 Konzerte geben.

Bei den ekstatischen Fans in der Arena war die Spannung am Limit. Der König stieg aus dem Bus, ging in die Halle und wollte sich erst in einen Golfwagen setzen. Zur Bühne waren es aber nur wenige Schritte. Auftritt Jackson. Die Fans rasteten aus. Der abgemagerte Regent trug eine schwarze Sonnenbrille, einen glänzenden schwarzen Anzug mit silbernen Ornamenten am Oberkörper sowie Militärstreifen und Binde am Oberarm.

Bad in der Menge
Von der Zuneigung seiner Anhänger überwältigt und Freude strahlend verkündete Jackson nach einminütigem Bad in der Menge: "Danke Euch allen, das ist es, das ist es", gab er das Echo der Menge wieder. "Ich will nur sagen, dass, dies..." und schnaubte leicht genervt, weil ihm die Menge scheinbar nicht zuhörte, so laut war sie. "Dies werden meine finalen Show-Auftritte in London. Das war es dann damit. Das ist es. Und wenn ich sage, das ist es, dann meine ich auch, das ist es, weil..." Jackson lachte verlegen, blickte auf den Boden.

"Michael"-Rufe
Die Unterbrechung nutzte der 50-Jährige für Show-Einlagen: Hand aufs Herz, animierende Geste für mehr Stimmung, Victory-Zeichen. "Ich werde die Songs vortragen, die meine Fans hören wollen. Das ist es, ich meine, das ist es wirklich. Das ist die finale, das ist die finale Verbeugung vor dem Publikum. Okay? Und ich sehe Euch im Juli." Und wieder lachte er nach "Michael"-Rufen. "Ich liebe Euch. Das tue ich wirklich. Das müsst Ihr wissen. Ich liebe Euch so sehr. Wirklich, aus tiefstem Herzen. Das ist es. Und wir sehen uns im Juli!"

Jackson riss beide Arme hoch, machte eine Kehrtwende, drei militärisch ausgeführte Schritte, wieder Kehrtwende. Posen für das Publikum, "Victory"-Zeichen, eine triumphierende Geste und zum Schluss die Siegesfaust. Der "King of Pop" ist abgetreten.

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