Politische Debatte

Skandal: Harry-Potter-Stars liefern sich mediale Schlammschlacht

Der Harry-Potter-Star Sean Biggerstaff hat J.K. Rowling - die Autorin der Harry-Potter-Buchreihe - in den sozialen Medien als „besessene Milliardärin“ bezeichnet, weil sie sich für gegen die Rechte von Transsexuellen einsetzt - die Medien schreien nun auf, es wird skandalös:

Die 59-jährige Harry-Potter-Autorin hat wiederholt Schlagzeilen wegen ihrer lautstarken Ansichten bezüglich der Einschneidung der Rechte von transsexuellen Frauen gemacht und das neue britische Urteil des Obersten Gerichtshofs gefeiert, dass Transfrauen rechtlich gesehen keine Frauen sind. Denn am Wochenende gingen in Großbritannien Tausende gegen das kürzlich beschlossene Gesetz auf die Straße.

Umstrittenes Urteil

Die Richter in London haben vergangene Woche entschieden, dass sich die Definition des Begriffs „Frau“ im Gleichstellungsgesetz von 2010 nur auf biologische Frauen bezieht, und Rowling hat Berichten zufolge die Kampagnengruppe, die den Fall vorgebracht hat, mitfinanziert. 

Inmitten der weit verbreiteten Proteste nach dem Urteil hat der Harry-Potter-Schauspieler Biggerstaff - der in drei der Filme Oliver Wood darstellte - Rowling scharf verurteilt. Er zeigte sich solidarisch mit den Star-Hauptdarstellern der Zauberer-Reihe, Daniel Radcliffe, Rupert Grint und Emma Watson, die sich alle gegen Rowling ausgesprochen haben.

Rauchte Rowling einen Joint?

Mit seiner Tirade gegen Rowling reagierte Biggerstaff auf ihren umstrittenen Beitrag über das Urteil des Obersten Gerichtshofs, in dem sie ihr Glas erhob und auf ihrer 150 Millionen Dollar teuren Superyacht eine Zigarre rauchte, um zu feiern. Nachdem der milliardenschweren Autorin vorgeworfen wurde, sie würde „einen Joint rauchen“, schlug sie in den sozialen Medien zurück und stellte klar, dass es sich „objektiv, nachweislich und demonstrativ um eine Zigarre“ handelte.

In seiner Antwort auf ihr Posting behauptete Biggerstaff, sie habe keinen Sinn für Humor und schrieb: „Bigotterie (Scheinheiligkeit) verdirbt den Verstand“. Der Tweet lautete: „lol, pafft sie jetzt an einer Zigarre?"

Rowling fällt mit transfeindlicher Einstellung auf 

Rowling teilte auch ein Bild von Susan Smith und Marion Calder, den Co-Direktorinnen von "For Women Scotland", die das Urteil feierten, und forderte die Menschen auf, sich nicht mit schottischen Frauen anzulegen“. Doch der Schotte Biggerstaff konterte mit: "Die Mehrheit der schottischen Frauen, die mit diesen Idioten nicht einverstanden sind, werden nicht von einem besessenen Milliardär finanziert“, und bezog sich dabei auf Berichte, wonach Rowling den Fall mitfinanziert hat. 

Mediale Schlammschlacht

In einer Antwort auf ein Posting witzelte Biggerstaff: „Mein Gott, wenn es so aussieht, wenn man ausgestoßen wird, dann nehme ich etwas davon“, und bezog sich dabei auf ihr Nettovermögen von etwa 1 Milliarde Pfund. 

Biggerstaff veröffentlichte weitere allgemeine Beiträge, in denen er die Transgender-Gemeinschaft verteidigte und sich gegen das Urteil des Obersten Gerichtshofs aussprach. Er argumentierte, dass die „lautesten Stimmen“ „die Sorge um geschlechtsspezifische Rechte als Deckmantel für eine völlig reaktionäre Politik benutzen“.

Obwohl er seine Abneigung gegen Rowlings Ansichten zu den Rechten von Transgendern lautstark zum Ausdruck gebracht hat, hat Biggerstaff im Laufe der Jahre weiter von seinem Harry-Potter-Ruhm profitiert. Er nimmt häufig an Kongressen und Treffen mit Fans teil und erschien erst im Februar 2025 zu einer Signierstunde in der Buchhandlung Gibert-Joseph in Frankreich.

Biggerstaff nahm außerdem im Dezember 2024 an einem weiteren Treffen in Italien teil und erschien im August 2023 auf dem New England WizardFest & Magic Convention in Boxborough. 

Gleichstellungsgesetz stößt auf Unmut

Das Urteil drehte sich um den Höhepunkt eines langjährigen Rechtsstreits zwischen der schottischen Regierung und der Frauengruppe For Women Scotland über die Definition von „Frau“ im schottischen Recht. In dem Fall ging es darum, ob jemand, der eine Bescheinigung über die Anerkennung seines Geschlechts als Frau besitzt, nach dem Gleichstellungsgesetz vor Diskriminierung als Frau geschützt werden sollte.

Die schottische Regierung hatte argumentiert, dass solche Personen Anspruch auf geschlechtsspezifischen Schutz haben, was bedeutet, dass eine Transgender-Person mit einem GRC-Zertifikat, das sie als Frau ausweist, auf die Frauenquote angerechnet wird. Die Kampagnengruppe For Women Scotland behauptete jedoch, dass dies nur für Menschen gelte, die als Frau geboren wurden. Der Oberste Gerichtshof entschied, dass die Worte „Geschlecht“, „Mann“ und „Frau“ im Gleichstellungsgesetz das „biologische Geschlecht“ bedeuten müssen, und wies alle alternativen Auslegungen als „inkohärent und unpraktikabel“ zurück.

Radcliffe, Watson und Grind schwiegen bisher

Inmitten von Rowlings Feierlichkeiten haben die Harry-Potter-Stars Radcliffe, Watson und Grint bisher geschwiegen, nachdem sie sich in der Vergangenheit gegen die Autorin ausgesprochen hatten.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten