Rollenverständnis

Heath Ledger: Sein letztes Interview

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Kurz vor seinem Tod sprach das "FHM"-Magazine mit dem damaligen Shooting-Star Heath Ledger über seine Rolle. Hier nachzulesen!

Kurz nach dem Drehschluss zu "Batman" sprach Heath Ledger in Chicago über seine Gefühle, die ihn mit dieser Rolle als Joker verband. Laut Angaben des Interviewers wirkte Ledger zwar müde und gestresst, aber dennoch fit genug, um über den Film zu sprechen. Hierbei handelt es sich auch um eines seiner letzten Interviews, die Ledger Journalisten gab. Zwischenzeitlich ließ sich Ledger auch zur Komik hinreißen, vielleicht um seinen inneren Gemütszustand zu überspielen.

Interviewer: Viele sagten, dass sie keine Angst hatten, diese Rolle als Joker zu übernehmen. Ist das wirklich war?

Heath Ledger: "Doch, ich fürchtete mich schon. Aber alles, was mich fürchtet, regt mich gleichzeitig auch an, allerdings musste ich mir ein besonders tapferes Gesicht für diese Rolle zu recht legen. Ich wusste, dass ich etwas böses im Schilde führen musste."

Interviewer: Haben Sie sich auch Jack Nicholson angesehen?

Heath Ledger: "Oh ja. (lacht). Nicht nachdem ich die Rolle bekommen hatte, aber viele Male vorher. Ich war ein großer Fan von dem Film und nachdem ich Chris' (Anm. Chris Nolan, der Regisseur der letzten "Batman"-Filme) gesehen hatte, wusste ich, dass es einen großen Unterschied zwischen ihm und Tim Burton geben würde. Es war genug Platz für eine neue, frische Portraitierung - ich bin hoffentlich weit entfernt von dem, was Jack Nicholson tat (lacht)."

Interviewer: In welcher Hinsicht?

Heath Ledger: "Ich weiß es nicht. Ich finde keine Worte dafür (lacht)."

Interviewer: "Wie haben sie den Charakter angelegt? Haben Sie zur Vorbereitung mit dem Comic gestartet, mit dem Film oder der TV-Serie?"

Heath Ledger: "Ein bißchen von beidem. Ich saß in einem Hotel-Zimmer in London über einen Monat lang und ich habe mich weggesperrt, begann ein kleines Tagebuch und experiemntierte mit Stimmen. (...). Angesiedelt habe ich den Charakter im als Psychopathen ohne Einfühlungsvermögen oder auch ein wenig ohne Bewusstsein, was sagt und tut. Ja, es ist ein sehr persönlicher Prozess, wie man in den Schuhen einer Rolle zu gehen beginnt. Eine Kombination aus dem Lesen der Comics und schließlich auch des endgültigen Skripts, danach habe ich meine Augen geschlossen und darüber meditiert. (...). Chris Nolan und ich hatten ziemlich eindeutige gemeinsame Vorstellungen in unseren Köpfen."

Gegenüber dem SKIP-Magazin verriet Ledger weiters:

Interviewer: Wie war die Stimmung am Set? Ebenso düster wie im Film?

Heath Ledger: "Nein, keineswegs! (lacht). Wir hatten jede Menge Spaß. Noch dazu waren so viele meiner Schauspiel-Idole mit dabei: Michael Caine, Gary Oldman, Morgan Freeman! Christian Bale ist auch toll, ich kenne ihn ja schon von "I’m Not There", wo wir beide Bob Dylan gespielt haben. Und in "The Dark Knight" bin ich sein größter Feind. Er hat in dem komischen Gummianzug eine echt tolle Performance hingelegt. Er musste ja die ganze Zeit bitterernst bleiben, ich weiß echt nicht, wie er das geschafft hat (kichert)".

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