Orchesterkonzert

Hoch talentierte Straßenkinder

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Senkrechtstarter Gustavo Dudamel mit seinem Jugendorchester aus Venezuela bei den Salzburger Festspielen.

"Wenn sie Musik machen", sagt Gustavo Dudamel, "müssen sie aufeinander hören, miteinander spielen, aufeinander Rücksicht nehmen. Musik macht sie sensibler, freier und gibt ihnen gleichzeitig ein Gefühl für Ordnung." Der junge Dirigent meint damit die Kinder von Venezuela, die landesweit in mehr als 200 Orchestern beschäftigt werden. Kinder aus den Armenvierteln, Straßenkinder, aber auch solche aus intakten Familien. Sie sitzen nebeneinander ohne soziale Abgrenzungen.

Einzigartig
Vor mehr als 30 Jahren wurde dieses weltweit einmalige Projekt gestartet: Den Kindern werden Instrumente zur Verfügung gestellt, sie lernen im Orchester diese Instrumente beherrschen, und zunächst ist wichtig, dass sie überhaupt miteinander Musik machen. Gefühl für Rhythmus ist in ihnen. Erst später begreifen sie, dass es auch sauber und schön klingen muß.

Renommierte Leitung
Zuerst spielen sie in Kinder-, dann in Jugendorchestern. Die besten kommen ins Simon Bolivar Jugendorchester von Venezuela, benannt nach jenem Nationalhelden, der 1783 in Caracas geboren wurde und den Unabhängigkeitskrieg südamerikanischer Staaten gegen die Spanier anführte. Dieses Orchester hat ab heute in Salzburg seine Residenz, bestreitet bei den Festspielen sechs Veranstaltungen, kulminierend in zwei großen Symphonie-Konzerten. Sein Leiter Gustavo Dudamel (27) hat in den letzten Jahren eine internationale Karriere begonnen und wird im Herbst Chef des Los Angeles Philharmonic Orchestra.

Die Deutsche Grammophon bringt soeben eine informative DVD heraus ("The Promise of Music") mit einer berührenden Dokumentation über dieses venezolanische Musikprojekt und einem Mitschnitt jenes Konzerts, welches das Simon Bolivar Orchester 2007 in der Bonner Beethovenhalle gab. Dudamel dirigierte dort die "Eroica". Wer erleben will, wie edukative Maßnahmen in Musikbegeisterung und professionelle Orchesterarbeit münden können, sollte sich das ansehen und anhören

Freitag, 22. August, 15:00 Uhr

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