Der Künstler mit dem bürgerlichen Namen Steinberger schuf die Kultfigur "Emil" und wurde damit in der deutschsprachigen Kabarettszene berühmt.
Steinberger, der 1933 im schweizerischen Luzern auf die Welt kommt, wird vor allem als Schriftsteller, Regisseur und Schauspieler berühmt. Die wohl wichtigste Rolle aber kreiert er selbst: "Emil", die von ihm 1967 geschaffene Kult-Figur hat ihm vor allem im deutschsprachigen Raum Ruhm und Ehre gebracht. "Emil" wird zum Markenzeichen. Ob es ihm gefällt, oder nicht: der Name bleibt an ihm kleben.
Der lange Weg zum Ruhm
Der Sohn eines Buchhalters wird zunächst
Postbeamter. Das Alltagsleben in dieser Profession inspiriert Steinberger
dazu, eine typisch-sarkastische Schweizer Figur zu erschaffen. Während
seiner beliebten Auftritte zieht Steinberger die Eigenheiten seiner
Landsleute unerbittlich durch den Kakao und wirkt dabei stets entlarvend.
Diese erspielen ihm ein großes Publikum - nicht nur in der Schweiz.
Theater- und Filmerfolge
Steinberger gründet im Jahr 1968 ein
Theater für Kleinkunst in Luzern. 1977 tourt er als Figur "Kniemil" neun
Monate lang mit dem Schweizer Nationalzirkus umher und verhilft der
Zirkustruppe zu Besucherrekorden. Das Genre des tragikkomischen scheint ihm
auf den Leib geschrieben: als kleinkarierter Einbürgerungsbeamter brilliert
er 1978 in dem Satire-Film "Die Schweizermacher" von Rolf Lyssy. in den
Sechziger Jahren bestreitet Steinberger mit "Emil" sein berühmtes Kabarett.
Bruch mit "Emil" und der Schweiz
Im eigenen Heimatland
wird es dem talentierten Künstler jedoch zu "eng", und er wagt den Bruch.
1993 flieht er nach New York, um sich dort völlig neu inspirieren zu lassen.
"Alles hat seine Grenzen. Ich spürte, dass die Spontaneität verloren ging",
sagt Steinberger. "Als ich merkte, dass ich beginne, mich selbst zu
kopieren, habe ich den Emil abschaffen müssen."
Bis 1999 lebt Steinberger in New York, Heimweh treibt ihn jedoch mit seiner zweiten Frau, Niccel Kristuf, in die Schweiz zurück. Mit ihr wohnt er auch noch heute bei Montreux am Genfer See. Steinberger hat viele Auszeichnungen wegen seiner schauspielerischen Leistungen gesammelt. 1999 erschien sein Buch "Wahre Lügengeschichten"; eine Sammlung von 30 Geschichten und Anekdoten.
"Emil via New York"
Im Oktober 2001 erscheint in
Steinbergers Eigenverlag Edition E das Buch "Emil via New York". Zuletzt
entsteht aus einigen Lesungen das Bühnenprogramm "Drei Engel", mit dem er
Erfolge feiert.