Fünf Sternstunden der Opernkunst bei den Festspiele.
Festspiele. Fünf Sternstunden der Opernkunst waren im Großen Festspielhaus zu erleben. Der Rosenkavalier, die leichtfüßige, tiefschürfende „wienerischen Maskerad“ von Strauss und Hofmannsthal, erklang unter Franz Welser-Möst im flirrend-rauschhaften Strauss-Ton in der ungekürzten Originalfassung. Die Wiener Philharmoniker musizierten im auf Karajan-Niveau hochgefahrenen Orchestergraben zunächst laut, fanden aber bald zur klanglichen Sinnlichkeit der genialen Partitur.
Ringstraße. Die riesige Bühne hat Hans Schavernoch mit Projektionen imperialer Prachtbauten der Ringstraßenzeit und kahler Baumalleen dekoriert. Harry Kupfers neoklassizistische Inszenierung bestach durch perfekte Personenführung und traumhafte Bilder.
Trumpf. Krassimira Stoyanova war eine wunderbare Marschallin. Ihr Monolog über das Altern wurde zum Ereignis – Bravo-Geschrei. Sophie Koch verkörperte einen kraftvollen Octavian, Mojca Erdmann eine ätherische Sophie. Trumpf des Abends war der niederösterreichische Bass Günther Groissböck als ungewöhnlich junger und fescher Ochs auf Lerchenau, ein derber und witziger Schürzenjäger in Don-Giovanni-Manier. Er meisterte die stimmumfangreiche Partie mit Bravour. – Jubel nach der Premiere.