Der Star-Kabarettist ist ab heute in der Komödie „Was ihr wollt“ in St. Pölten zu sehen.
Nach seinen Kabarett-Erfolgen macht Roland Düringer nun, neben einigen Film- und TV-Projekten, einen Ausflug auf die Theaterbretter. In Was ihr wollt, Shakespeares Komödie mit zahlreichen amourösen Irrungen und Wirrungen, spielt er am Landestheater Niederösterreich (Regie: Johannes Gleim) die rüpelhafte Figur des Sir Tobias Rülps.
ÖSTERREICH: Warum der Ausflug ans Theater, hat Sie das Kabarett schon gelangweilt?
Roland Düringer: Das Kabarett-Spielen selbst nicht, aber das Drumherum: Ich kenne alle Mehrzweckhallen, die Westautobahn kenn’ ich in- und auswendig. Ich spiele gerne in einem Theater, weil es einfach dafür gebaut ist.
ÖSTERREICH: Wie sehen Sie die Figur des Sir Tobias Rülps?
Düringer: Ich spiel’ das, was ich eh schon kann: einen ang’soffenen Rüpel. Der Toby ist wie ein Popstar, der keine Geldsorgen hat, einer, der machen kann, was er will. Er ist in Wahrheit ein Anarchist.
ÖSTERREICH: Für die Handlung selbst ist der Sir Toby allerdings weniger wichtig...
Düringer: Das sind einfach Figuren, die den Draht zum Volk haben. Shakespeare war auch sozialkritisch. Wenn man es so nennen möchte, war er ein Kabarettist, der sich über die Großkopferten lustig gemacht hat – ähnlich wie der Nestroy. Heute ist das aber nicht mehr „Rock ’n’ Roll“, da müsste man ganz andere Sachen sagen.
ÖSTERREICH: Mussten Sie sich als Vollblutkomiker im Ensemble zurücknehmen?
Düringer: Klar, da bin ich wie ein Fünfkämpfer, der plötzlich nur noch laufen darf. Dabei könnte man bei Shakespeare eh Vollgas geben. Was da damals los war! Da war sicher Rambazamba im Theater, da sind s’ nicht brav dag’sessen, mit dem Programmheftl in der Hand.
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