Festspiele

Netrebko musste vor der Saaltür warten

Teilen

Begeisterung über Verdis Otello in Salzburg. Das Highlight der Salzburger Festspiele war promigespickt. Nicht jeder fand sofort seinen Platz.

Gänsehaut ab dem „Taschentuch-Akt“, Atemanhalten bei der großen Schlussszene. Gestern ging die zweite große Opernpremiere der Salzburger Festspiele über die Bühne. Das internationale Publikum war weniger wegen der schon im Vorfeld als eher konservativ beschriebenen Otello-Inszenierung, sondern vielmehr wegen Pultstar Riccardo Muti angereist. Wie der „Maestro“ die Verdi-Oper über Liebe und Hass, Intrige und Eifersucht dirigierte – das war große Kunst!

Begeisterung
Dankbar nahmen die Gäste zur Kenntnis, dass Otello konventionell inszeniert war, nicht so blutig und düster wie „Don Giovanni“ vor einer Woche, nicht so nackt wie „Das Herrenhaus“. Am Ende gab es ­tosenden Applaus. Vor allem mit Marina Poplavskaya (Desdemona) kündigt sich ein neuer Star an.

Schon seit letzter Woche ist die Mozartstadt Treffpunkt der Schönen, der Reichen und der Kunstsinnigen. Von Hollywood-Star Eva Green bis hin zu Wirtschaftsgranden wie Raiffeisen-Generalanwalt Christian Konrad, sie alle schätzen das Flair von Salzburg. Auch UNIQA-Generaldirektor Konstantin Klien ist ein Festspielkenner. Mit Gleichgesinnten dinierten er und Gattin Sylvie nach der Otello-Premiere in der Kulisse – man tauschte sich über das Erlebte aus.

Auch Salzburgs First Liebespaar Anna Netrebko und Erwin Schrott ließen sich die Premiere nicht entgehen. Rührend kümmerte sich Schrott um seine Verlobte, die ihm im September – es wird voraussichtlich ein Bub – ein Kind schenken wird. Seite an Seite schritten sie über den roten Teppich ins Festspielhaus. Sie bahnten sich den Weg an den Schaulustigen vorbei – ohne Versteckspiel. Bitter für das Paar: Es hatte nicht auf die Uhr geschaut, kam zu spät und musste – gleiches Recht für alle – 30 Minuten vor der Tür warten. Erst nach dem ersten Akt konnte die Netrebko (in einem süßen, weißen Babydoll-Kleid) ihren Platz einnehmen.

Im Festsaal ebenso: Bundespräsident Heinz Fischer, Kanzler Alfred Gusenbauer (fand nicht sofort seinen Platz und wurde von SPÖ-Chef Werner Faymann gelotst), Landeshauptfrau Gabi Burgstaller, Gloria von Thurn und Taxis, Begum Inaara Aga Khan, Sacher-Chefin Elisabeth Gürtler sowie Thaddeus Ropac in Begleitung von Franziska Meinl. Einzig, TV-Star Thomas Gottschalk fehlte. Er wurde zwar erwartet, kam aber erst spät nachts im Hotel Goldener Hirsch an.

Am Samstatabend geht die Premiere von Roméo et Juliette in der Felsenreitschule über die Bühne. Die Vorstellung ist bereits ausverkauft, sie gilt als eines der Opern-Highlights der Saison.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.