Andreas Gabalier spricht offen über den Amadeus-Skandal 2015, seinen „Bier zu viel“-Spruch und seinen gescheiterten Toleranz-Song.
Es war der Amadeus Music Awards-Abend 2015 – und es wurde einer der umstrittensten Auftritte von Andreas Gabalier. Der Volks-Rock’n’Roller nahm seinen Preis entgegen und sagte in seiner Dankesrede: „Man hat’s nicht leicht auf derer Welt, wenn man als Manderl noch auf a Weiberl steht.“
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Ein Satz, der mitten in einer Zeit fiel, in der Conchita Wurst – frisch gebackene ESC-Siegerin – für Vielfalt und LGBTQ+-Sichtbarkeit gefeiert wurde. Im Saal hagelte es Buhrufe, in den Medien folgte ein Sturm der Entrüstung. Gabalier zog sich daraufhin jahrelang von der Amadeus-Bühne zurück.
„Es war nie gegen Conchita gerichtet“
Heute, Jahre später, spricht Gabalier offen über den Skandal. Im Podcast gesteht er: „Wir haben damals ein Bier zu viel gehabt.“ Der Satz sei kein Angriff auf Conchita Wurst gewesen, sondern Ausdruck seiner Frustration – er habe in mehreren Kategorien gegen sie verloren, obwohl seine Verkaufszahlen deutlich höher gewesen seien: „Es wäre schön gewesen, wenn Leistung auch ein bisschen gezählt hätte“, sagt er im Podcast "Gabalier - Hinter der Lederhose".
Die Buh-Rufe im Saal und der Homophobie-Vorwurf hätten ihn hart getroffen. Gabalier betont: „Ich bin nicht homophob. Ich habe drei schwule Pärchen im Freundeskreis, mit denen ich ein sehr herzliches Verhältnis pflege.“
"Das hat wehgetan"
Auch 2021 äußerte er sich im Ö3-Wecker erneut: „Ich wollte nie jemanden verletzen. Diese homophobe Ecke, in die man mich gestellt hat – das hat wehgetan.“
Der Versuch der Versöhnung scheitert
Als Zeichen der Versöhnung veröffentlichte Gabalier später den Song „Liebeleben“ – eine Ballade über gleichgeschlechtliche Liebe. Doch statt Applaus erntete er Schweigen.
„Der größte Flop meiner Karriere,“ sagt er heute rückblickend. Weder seine Stamm-Fans noch die LGBTQ+-Community wollten den Song hören. Frustriert stellt Gabalier fest: „Auch bei denen, die sich selbst als tolerant bezeichnen, reicht der Horizont oft nur bis zum eigenen Weltbild.“
Die Erfahrung habe ihn verändert: „Man kann es nie allen recht machen – und das muss man auch nicht. Ich bediene meine Bubble. Mehr nicht.“