Interview zu den letzten Konzerten

Opus: 'Das wird ein Abschied ohne Wenn und Aber!'

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Nach 48 Hit-Jahren rocken Opus am Montag und Dienstag in Graz die allerletzten Konzerte. Das Abschieds-Interview: Ewald Pfleger und Herwig Rüdisser über das Finale, die Pläne nach Opus und die STS-Sensation. 

ÖSTERREICH: Am Dienstag hören Opus auf…

Ewald Pfleger: Irgendwann ist eine Zeit gekommen, wo man Schluss machen muss. Weil es nicht sinnvoll ist mit dem Stock oder dem Rollstuhl auf die Bühne zu gehen.

Herwig Rüdisser: Natürlich geht eine österreichische Pop-Legende in den Ruhestand, aber Wehmut gibt es deshalb eigentlich nicht. Denn wir hatten eine wirklich eine tolle Karriere. Wir blicken zurück auf fast immer nur lässige Sachen die uns passiert sind. Wir haben viel richtig gemacht. Nicht alles, aber vieles.

ÖSTERREICH: Wie sehr mussten sie um diese Abschiedskonzerte zittern?

Rüdisser: Wir sind mit einem ganz kleinem blauen Auge davon gekommen, weil wir trotz aller Widrigkeiten heuer kein einziges Konzert absagen mussten. Nur eines verschieben.

ÖSTERREICH: Dabei haben sie Corona doch schon 2020 ade gesungen. Mit dem Hit „We Made It” ...

Pfleger: Wir glaube immer ganz fest noch daran, dass unsere Song irgendwann doch noch zu Wahrheit wird. Das müssen dann halt die Fans singen und nicht mehr wir.

ÖSTERREICH: Herr Rüdisser, war ihre Herz-OP im Jahr 2019 mit ein Grund warum Opus jetzt aufhören..

Rüdisser: Ja, aber ich fühle mich extrem gut. Da ist alles gut verlaufen. Auf Holz geklopft. Ich bin auch allen Ärzten und Betreuern dankbar. Vielleicht hat das die Entscheidung mitgetragen, aber das war jetzt nicht wirklich der Grund. Denn wann hört man auf? Mit 70? Mit 60? Mit 50? Keine Ahnung. Viele Leute fragen auch warum wir nicht noch zwei Jahre weiter spielen. Bis zum 50. Jubiläum. Und was kommt dann? Das 51. Jubiläum? Das ist doch alles sinnlos.

ÖSTERREICH: Bei den beiden Final-Konzerten in Graz sind auch wieder viele Freunde und Gäste dabei…

Rüdisser. Wir wollen den Fans immer etwas ganz spezielle bieten und Ewald hat es durch seine vielen tollen Kontakte auch geschafft, dass wir in Graz dann wirklich alle drei von STS auf der Bühne dabei haben werden. Das gab es ja schon seit 9 Jahren nicht mehr. Wir werden wirklich tolle letzte Konzerte mit unseren Fans feiern. Und dann Daumen hoch und ab in die Weihnachtsferien.

ÖSTERREICH: Wie haben Sie eigentlich STS zum Comeback überredet?

Rüdisser: Ewald musste seine Brieftasche aufmachen (lacht).

Pfleger: Schiffkowitz hat eh schon nach dem Koffer mit den Millionen gefragt. So wie immer (lacht) Timischl war natürlich schwerer zu kriegen. Aber der hat ja früher sogar bei uns in der Band mitgespielt. War auch zwei Jahre mit auf Tour. Und deswegen konnte ich ihn überzeugen beim Opus Abschied doch mitzufeiern.

ÖSTERREICH: Stehen Sie dadurch nicht auch in einer Bringschuld? Falls STS nun doch weiter machen …

Rüdisser: Über das haben wir noch gar nicht nachgedacht (lacht). Da wird sich schon etwas finden, wenn die mich wirklich fragen werde ich nicht nein sagen.

Pfleger: Aber die Chancen stehen für uns gut, dass sie wirklich nicht mehr zusammenspielen. Sie haben ja schon gesagt: Wenn ihr euch verabschiedet dann machen wir das auch.

Opus: 'Das wird ein Abschied ohne Wenn und Aber!'
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ÖSTERREICH: Was machen Opus am Tag nach dem letzten Konzert?

Rüdisser: Ich schätze mal da werde ich meinen Zieher (also den Rausch) ausschlafen. (lacht)

Pfleger: Ich hab da einen Termin bei der Grippe-Impfung.

ÖSTERREICH: Es stand danach sogar noch ein internationaler Abschieds-Auftritt im Raum …

Pfleger: Das ist sich leider nicht mehr ausgegangen. Man wollte uns einladen einen Auftritt mit dem Hologramm von Diego Maradonna in Argentinien in einem Riesen Fußballstadion zu machen. Doch durch die aktuelle Corona-Bedingungen ist es leider nicht möglich gewesen.

ÖSTERREICH: Sie nehmen das Finale auch für Live-CD und DVD auf…

Pfleger: Diesen Abschied muss man natürlich für die Ewigkeit festhalten. Ende März wollen wir die Live-CD und DVD veröffentlichen. Und dann gibt‘s noch ein paar Interviews dazu bevor wird das Kapitel Opus endgültig beenden.

ÖSTERREICH: Trotzdem geht es aber dann noch einmal gemeinsam auf Urlaub. Weil sie von einander nicht genug kriegen?

Pfleger: Wir laden alle Beteiligten, die lange Zeit mit uns unterwegs waren, auf einen gemeinsamen Urlaub nach Mauritius ein. Da werden wir noch einmal alle miteinander Spaß haben.

Rüdisser: Unsere Crew ist ja auch Trinkfest und eine Beachbar wird es dort schon geben: Also werden wir uns dort schon auch ein paar Getränke reinstellen und richtig Party machen

ÖSTERREICH: Was wäre ein guter Grund um doch noch einmal mit Opus auf die Bühne zu gehen?

Pfleger: Das lässt sich jetzt noch nicht sagen. Da lassen wir uns überraschen ob es solche Gründe überhaupt gibt, denn da haben wir eigentlich keine im Sinn.

Rüdisser: Ich spiele auch gar nicht mit dem Gedanken, denn wir haben gesagt: "So ist es!" Und wir gehören nicht zu den Bands , die drei Mal auf Abschieds-Tournee gehen. Das finde ich blöd. Wir bringen das jetzt gut und toll und mit Anstand zu Ende und das werden auch die Fans akzeptieren. Da gibt es kein Wenn und Aber. Aus, Ende und das war es.

Opus: 'Das wird ein Abschied ohne Wenn und Aber!'
© zeidler
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Opus mit ÖSTERREICH-Redakteur Zeidler.

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