Sitzplätze im Garten brauchen häufig einen Windschutz. An heißen Sommertagen ist eine leichte Brise im Garten zwar angenehm erfrischend. Doch wenn die Abende im Frühjahr oder Herbst noch kurz und deutlich kühler sind, wird es auf einer zugigen Terrasse schnell ungemütlich. Deshalb sollten Heimwerker den Bau eines Windschutzes gut planen.
Ein paar Formalien sollten bei der Planung berücksichtigt werden: "In den einzelnen Landesbauordnungen ist geregelt, was auf dem Grundstück gebaut werden darf und wie hoch die Bauten maximal sein dürfen", sagt Anja Meyer, Sprecherin der DIY-Academy in Köln. "Das gilt auch für den Windschutz. Als Richtwert gilt: Höher als drei Meter sollte ein Windschutz nicht sein."
Auch die Nachbarschaft muss bedacht werden. "Soll der Windschutz auf der Grundstücksgrenze errichtet werden, ist die Zustimmung des Nachbarn unbedingt notwendig", so Meyer. "Die Einwilligung kann man umgehen, wenn man einen Pflichtabstand von drei Metern einhält."
Ist der Rahmen abgesteckt, geht es an die Details. Wie der Windschutz konstruiert wird, hängt von dem Platz, dem eigenen Geschmack und dem Geldbeutel ab. "Prinzipiell unterscheidet man zwischen lebendem Windschutz zum Beispiel aus Hecken und totem Windschutz aus Holz- oder auch Steinkonstruktionen", erläutert Jürgen Oppers vom Bund Deutscher Landschaftsarchitekten in Ratingen.
Ein lebender Windschutz geht optisch fließend in das Grün des Gartens über. "Klassische Heckengehölze sind Hainbuchen, Weißdorn und Eiben. Auch Ilex-Arten sind immer mehr im Kommen", beobachtet Oliver Fink vom Verband der Gartenbaumschulen in Haan. Ungeeignet sind dagegen Gewächse, die dem Wind nachgeben - Bambus oder Gräser beispielsweise. Das gilt auch für Pflanzen, die nicht verschnitten werden dürfen wie ein japanischer Ahorn oder eine Zaubernuss. Und schließlich muss auch der Wurzelraum bedacht werden: Soll eine Terrasse begrenzt werden, so dürfen die Gehölze keine zu flachen Ausläufer haben. Ein Sanddorn etwa würde innerhalb kürzester Zeit die Fliesen anheben.
Jede Hecke braucht einen gewissen Platz: "Selbst eine einreihige Hainbuchenhecke benötigt eine Tiefe von gut einem halben Meter", erläutert Fink. Für eine zweireihige Hecke sollten zwei Meter zur Verfügung stehen. Dann ist allerdings auch der Gestaltungsspielraum enorm: So können beispielsweise immergrüne Nadelgehölze in der hinteren Reihe die Kulisse bilden für Blütengehölze im Vordergrund.
Nur eine ausreichend hohe und möglichst dichte Hecke schützt tatsächlich vor Zugluft. "Je größer die Gehölze zum Zeitpunkt der Pflanzung sind, umso schneller bilden sie eine grüne Wand", sagt Fink. "Bedingung ist allerdings, dass sie von Anfang an intensiv gepflegt werden. Bereits nach der Pflanzung sollte der erste Schnitt erfolgen." Dann wird jährlich mindestens ein- bis zweimal geschnitten. Muss eine abgestorbene oder kranke Pflanze herausgestochen werden, so kommt an ihre Stelle ein neues Gehölz, das genauso hoch ist wie die anderen Heckenpflanzen.
"Deutlich weniger Platz als eine Hecke benötigt ein mit Efeu überzogener Maschendraht", sagt Oppers. Schöne Alternativen sind Spaliere oder Rankgitter aus Holz oder Metall sowie Zaunelemente aus Bambus, Haselnuss oder Weide. Je nach Konstruktion können auch sie zusätzlich begrünt werden - mit Kletterrosen, Geißblatt, Waldreben oder auch Klettererdbeeren. "Vorsicht ist allerdings bei Pflanzen im Kübel geboten: An zugigen Standorten trocknen sie im Sommer schnell aus", warnt Oppers. Und je mehr Wind so ein Schutzzaun abhalten soll, desto dicker und stabiler müssen Pfosten und Füllung sein. "Wichtig ist die sichere und feste Verankerung im Erdreich", so Meyer.
Durch die Ritzen eines Zaunelementes oder einer Hecke wird aber immer ein Lufthauch durchwehen. In der dicht bebauten Großstadt ist das vielleicht sogar erwünscht. An der Nordsee kann es unangenehm werden. Dort kommen deshalb bevorzugt komplett winddichte flächige Glaselemente oder Steinmauern zum Einsatz. Der Nachteil dieser Zugluftstopper ist: In ihrem Windschatten entstehen Verwirbelungen. Sie können durch eine Markise, ein Segeltuch oder ein Rankgitter als Überdachung abgehalten werden.
Wind bei der Sitzplatzplanung berücksichtigen
Wird ein Haus neu gebaut oder der Garten neu angelegt, sollte neben der Sonneneinstrahlung auch der Wind bei der Gestaltung eines Sitzplatzes berücksichtigt werden. Am besten testet man die verschiedenen Möglichkeiten zu unterschiedlichen Tageszeiten und bei unterschiedlichen Windgeschwindigkeiten. Kommt die Brise zum Beispiel aus Nordwesten, ist ein Platz südöstlich des Hauses durch den Windschatten des Gebäudes gut geschützt.