Transmodel Hunter Schafer (24) schlüpft in die Rolle eines modernen Engels für Muglers Duftneuheit „Angel Elixir“.
"Seit Jahren sehe ich sie als Engel: innerlich wie äußerlich wunderschön“, so beschreibt Casey Cadwallader, Kreativdirektor von Mugler, seine kosmische Duftbotschafterin Hunter Schafer. Die 24-jährige Actress ist Gesicht von „Angel Elixir“, einer Neuinterpretation des vor 30 Jahren lancierten, ersten Gourmandduftes „Angel“.
LGBTQIA*-Aktivistin Schafer taucht ein in das Multiversum der französischen Maison Mugler.
Was bedeutet Schönheit für Sie?
Hunter Schafer: Das ist eine weit gefasste und ziemlich schwierige Frage. Letzten Endes ist Schönheit eine Wahrheit. Man kann sie nicht verstecken und man kann sie nicht nachbilden. Man kann nicht von ihr wegschauen. Sie ist einfach da. Sie nimmt dich gefangen.
Ihre erste Erfahrung mit Parfums?
Schafer: Meine erste Erfahrung mit Düften war, dass ich die kunstvollen Gefäße, die schönen kleinen Statuen, in denen Düfte aufbewahrt werden, überall im Haus bemerkt habe. Meine Schwestern und meine Mutter hatten schon vor mir Parfums. Ich kam etwas später ins Spiel. Was den eigentlichen Duft angeht: Den roch ich an meiner Mutter morgens vor der Kirche.
Was gefällt Ihnen an Angel Elixir?
Schafer: Mir gefällt die einzigartige Sichtweise auf die Weiblichkeit. Es erkennt ihre Dualität, ihre Komplexität an. Elementare Weiblichkeit kann sich flach und blumig anfühlen. Angel Elixir enthält süße Komponenten, die mit hellen und holzigen, intensiveren Elementen kombiniert werden. So ähnlich, wie ich meine eigene Weiblichkeit empfinde, was ich für cool und stark halte. Das Weiche mit dem Harten und Kraftvollen verbinden, das ist es, was dieser Duft wirklich schön verkörpert. Und außerdem ist er sehr lang anhaltend.
Für das Shooting trugen Sie ein maßgeschneidertes Mugler-Kostüm von Casey Cadwallader. Wie war es, es zu tragen?
Schafer: Ich glaube nicht, dass ich jemals zuvor an einem so aktiven Shoot gearbeitet habe. Ich hatte das Gefühl, in einem großen Action-Film mitzuspielen: Ich lief auf Laufbändern, wurde an Trapezseilen hochgezogen, herumgedreht. Ich glaube, Casey hat das berücksichtigt, als er die Sonderanfertigung für den Werbespot entwarf. Es basierte auf der Mugler-Silhouette, einem figurbetonten Bodysuit, Hosen mit High-Heels, alles schwarz. Es gab diese Elemente, bei denen man den Reißverschluss unten an der Hose öffnen konnte und dann Lagen von Stoff hervorstehen. Diese fingen den Wind ein, bewegten sich mit mir während meiner Stunts. Das war etwas Besonderes. So etwas hatte ich in Caseys Arbeit bisher noch nicht gesehen. Es fühlte sich cool an, den Stoff zu beleben, wenn ich meine Beine in der Luft herumschwinge, ihn mit mir durch den Raum ziehe. Als ob ich ein Kunstwerk aktivieren würde.
Muglers Blockbuster „Angel“, ohne blumige Noten, feierte 1992 Debüt. Mit „Angel Elixir“ wurde der Fixstern der Angel-Galaxie neu belebt: mit rosa Pfeffer, Ylang-Ylang-Essenz, Orangenblüten, Sandelholz, Jasmin, Vanille und Bernstein.
Bei Angel geht es historisch gesehen um unversprochene Selbstdarstellung. Spiegelt Sie das wider?
Schafer: Ja. Ich denke, es spiegelt das wider, was ich jeden Tag zu sein versuche. Ich versuche, mich selbst auf den Tisch zu bringen. Das ist auch eine Voraussetzung für meine Arbeit, oder eine Voraussetzung dafür, dass ich meine Arbeit gut machen kann. Ich muss Ehrlichkeit und Wahrheit, mein ungezügeltes Selbst in meine Arbeit einbringen. Mugler passt sehr gut damit überein.
Reflektiert Mugler Ihre Persönlichkeit?
Schafer: Mugler ist auch als Teil meiner künstlerischen Identität prägend. Jeder Mode-Nerd kann nachempfinden, wie es ist, stundenlang Mugler-Shows auf YouTube in Wiederholung anzuschauen. Keiner macht es wie Mugler, was die Performance, die Hingabe zum Aufbau von Welten und einfach die furchtlose Kreativität angeht. Das zeigt sich seit Jahren in jeder Kollektion, und auch in Caseys Zeit bei Mugler.
Wie fühlt es sich an, eine Stilikone zu sein?
Schafer: Es fühlt sich neu an, als Stilikone bezeichnet zu werden. Ich versuche, mit meinem Stil Spaß zu haben. Wenn ich an Stilikonen denke, dann denke ich an Menschen, die eine ganze Stilgeschichte und Stilepochen hinter sich haben, Ich glaube, ich bin noch nicht lange genug hier, um das zu schaffen, aber ich hoffe, dass ich auf meine Art und Weise ein Zeichen setze.
Das ganze Interview finden Sie in der MADONNA Premium Ausgabe vom 29.4.2023