Car2go: Ich bin so gar nicht smart im Smart.
Die, die mich kennen, können bestätigen, dass ich eine solide Autofahrerin bin. Meine Devise: Je größer das Auto, desto besser! Parke Fünf-Meter-Autos immer superfein ein. Autofahren ist mein Ding, dachte ich. Sie kennen Car2go, das Carsharing-Projekt in Wien? Es hat ich mich gebrochen, ja schwer gedemütigt.
Zur Erklärung: In Wien stehen überall weiße Smarts herum, in die man einsteigt und los geht’s. In der Theorie. Die Praxis sah anders aus. Letzte Woche begann es zu schütten. Ich sehe ein Car2go und hüpf rein. Vorne und hinten je ein halber Meter Platz. Meine erste Fahrt in einem Smart (Länge: 2,5 Meter)! Ich schlage ein. Fahre nach vorn, schlage in die andere Richtung ein und schiebe zurück und nochmal und nochmal, sieben-, achtmal, … Ich komme nicht aus der Lücke.
Entnervt springt meine Beifahrerin in den Regen und brüllt: „Du hast einen Meter Platz! Jetzt gib Gas! Und fahr da bitte raus!“ Ich verzweifelt: „Nein, ich komm da nicht raus.“ Sie brüllt: „Du hast 100 Meter Platz!“ Ich mache die Augen zu (ich schwöre, das habe ich vorher noch nie getan) und gebe Gas. Das Desaster geht weiter. Merke/höre erst nach einem Kilometer, dass ich immer noch in der Ersten fahre. Was haben die in der Einschulung über Halbautomatik gesagt? Keine Ahnung mehr, aber da ein Parkplatz: vier Meter lang, fünf Anläufe, sechs lachende Schaulustige und mindestens 100 Jahre Scham.
Nina Fischer ist MADONNA Living-Chefin n.fischer@oe24.at