Der Verstorbene war seit 1965 Chefdesigner des Labels.
"Dimmi perche, non ritorni, a casa" - "Sag mir, warum kommst du nicht zurück?", fleht die italienische Chanteuse Ornella Vanoni aus den Lautsprechern und bringt den Schockzustand bei Fendi auf den Punkt. Die heutige Modeschau des italienischen Labels stand ganz im Zeichen des am Dienstag verstorbenen Chefdesigners Karl Lagerfeld. Mehr als ein halbes Jahrhundert (seit 1965!) zeichnete er sich für die Kollektionen verantwortlich. Bis zuletzte soll er fieberhaft an der Fertigstellung der Entwürfe für die Herbst/Winter-Kollektion gearbeitet haben.
Leises Goodbye mit starken Modemomenten
Die letzte Fendi-Kollektion "Karl des Großen" orientierte sich an der Silhouette der 70er-Jahre: Marlenehosen, Faltenröcke, lange Lackmäntel in changierenden Erd- und Signaltönen dominierten seine letzte Vision für das Label. Hochgeschlossen, aber transparent oder perforiert, ummantelte Lagerfeld seine Fendi-Kundin in raffinierte Layerings. Wiederkehrendes Thema der Kollektion: ein XL-Schleife, die nonchalant von der Taille der Models baumelte. Bei den Accessoires wandte man den Blick auch in Richtung Vergangenheit und legte Klassiker wie die Peekaboo-Bag neu auf: sportiv, mit breiten Träger und kleinen Tandem-Bags an der Vorderseite. Lagerfeld finale Kollektion wurde mit Standing Ovations gewürdigt, nur kurz zeigte sich eine sichtlich mitgenommene Silvia Venturini Fendi am Laufsteg und faltete ihre Hand zu einer Dankesgeste.
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Emotionaler Auftritt von Designerin Silvia Venturini Fendi
Videobotschaft aus der Vergangenheit
Nach dem Schlussapplaus ging das Licht aus und Karl Lagerfelds Signatur erschien am Laufsteg-Exit. Lagerfeld skizziert in dem Video-Rückblick einen Moment aus "prähistorischen" Zeiten - seinem ersten Arbeitstag bei Fendi - auf ein Blatt Papier. Von Kopf bis Fuß erinnerte er sich an das flamboyante Outfit, welches er anno 1965 trug. Als das Licht ausgeht, ertönt David Bowies "Heroes" für den letzten großen Superhelden der Mode.