Auch Krabbelstuben und Spitäler betroffen. Substanz ist gefährlich.
Eine Studie der Umweltorganisation Global 2000 sorgte dieser Tage für Aufsehen. Die hormonell wirksame Substanz Bisphenol A wurde in Kinderspielzeug wie Badeenten, Wasserbällen aber vor allem in Babyschnullern und Plastikfläschchen nachgewiesen. Und zwar in 10 von 13 Proben. „Ein schockierendes Ergebnis, mit dem wir nicht gerechnet haben“, sagt Chemiker Helmut Burtscher. Bisphenol A kann zu Unfruchtbarkeit, Schädigungen bei der Gehirnentwicklung und zur Brustkrebs führen.
Rasche Bestandsaufnahme
Angesichts dieser brandaktuellen Studie
schlagen die Wiener Grünen Alarm. „Plastik, das Substanzen wie Bisphenol A
und Weichmacher enthält, muss weg von unseren Kindern“, sagt Umweltsprecher
Rüdiger Maresch. Die Stadt Wien ist aufgerufen, in allen Kindergärten und
Tagesheimen, Krabbelstuben sowie Spitälern eine Bestandsaufnahme zu machen
und diese Produkte auszutauschen. Gleichzeitig soll Infomaterial für
verunsicherte Eltern aufgelegt werden. „Die Stadt soll mit ihrer Marktmacht
verantwortungsbewusst umgehen und bei zukünftigen Ausschreibungen für die
Beschaffung von Kinderspielzeug und anderen Plastikprodukten darauf
bestehen, dass auf diese Substanzen verzichtet wird“, sagt Maresch.
Stadt nimmt Problem ernst
Von ÖSTERREICH auf das Problem
angesprochen, verspricht die Stadt zu reagieren. Obwohl in Wiener
Kindergärten großteils Spielzeug mit Öko-Zertifikat und aus Holz zum Einsatz
komme, wolle man rasch eine Bestandsaufnahme durchführen. „Wir nehmen die
Sache sehr, sehr ernst“, verspricht Christine Spiess, Leiterin der Abteilung
Kindergärten. Die zuständigen Stellen im Rathaus wollen in dieser
Angelegenheit zusammenarbeiten. Entsprechendes Kinderspielzeug solle sofort
ausgetauscht werden, stellt Spiess klar.