Ich schau auf mich! Von Migräne-Attacken bis zur Blasenentzündung: Wir verraten,wie Frauen typischen Alltagsleiden vorbeugen können und was im Akutfall wirklich hilft.
Frauen ticken anders als Männer – auch was ihr Schmerzempfinden betrifft: So etwa ergab eine Untersuchung der „deutschen Schmerzliga“, dass Frauen häufiger unter Schmerzen leiden und diese als stärker empfinden. Sie können, so die Studie, auch verschiedene Schmerzarten besser voneinander unterscheiden.
Hormone sind schuld. Ein Grund dafür dürften die jeweiligen Sexualhormone sein: Östrogene, die weiblichen Sexualhormone, steigern die Aktivität des Nervensystems und verstärken die Weiterleitung schmerzhafter Impulse. Die männlichen Sexualhormone dagegen wirken dämpfend.
Hormonelle Veränderungen spielen auch bei vielen „typisch weiblichen“ Erkrankungen eine Rolle: So etwa werden Migräne-Attacken, von denen Frauen dreimal häufiger betroffen sind als Männer, oft von Hormonschwankungen ausgelöst. Und Osteoporose tritt typischerweise verstärkt bei Frauen nach der Menopause auf, wenn der Östrogenspiegel sinkt.
Reden hilft
Trotz der stärkeren Schmerz-Belastung kommen Frauen meist jedoch besser damit zurecht als Männer. Der Grund: Sie sprechen darüber. Sie klagen Freundinnen ihr Leid oder suchen Rat bei Selbsthilfegruppen und beim Arzt. Da können Männer noch etwas lernen…
Erste Hilfe bei Frauen-Leiden
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Blasenentzündung
Die Beschwerden: Verstärkter Harndrang, Schmerzen beim Wasserlassen. Das hilft: Bakterielle Infektionen der unteren Harnwege werden mit Antibiotika behandelt; eine Wärmeflasche lindert Schmerzen. Vorbeugend: Viel trinken (auch Preiselbeergranulat), Füße und Unterleib immer warm halten (nasse Badesachen wechseln!).
Osteoporose
Die Beschwerden. Alterserkrankung der Knochen, die sie für Brüche anfällig werden lässt. Das hilft. Basis jeder medikamentösen Osteoporose-Therapie ist die ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D3. Auch das weibliche Hormon Östrogen wirkt dem Knochenabbau entgegen. Vorbeugend: 1,5 g Kalzium pro Tag über Milchprodukte, grünes Gemüse und Vollkorn aufnehmen. Plus: Täglich 30 Minuten Bewegung an der frischen Luft.
Migräne
Die Beschwerden.
Typisch sind anfallsartige Schmerzen, meist in Begleitung von Übelkeit. Hormonelle Veränderungen, Stress und Ernährung können die Häufigkeit der Attacken beeinflussen. Das hilft: Bei leichten Symptomen ist eine Kombination von Schmerzmitteln (Analgetika) und Mitteln gegen Übelkeit (Antiemetika) hilfreich. Bei schwereren Anfällen verschreibt der Arzt meist Triptane. Vorbeugend helfen Ausdauersport sowie ein möglichst geregelter Tagesrhythmus.
Regelschmerzen
Die Beschwerden. Schmerzhafte Krämpfe vor und während der Menstruation kennt fast jede Frau. Das hilft: Im Akutfall Schmerzmittel, Mönchspfeffer- oder Frauenmanteltee (entspannt die Gebärmuttermuskulatur) sowie Akupressur: Mit Daumen den Punkt an der Unterschenkel-Innenseite eine Hand breit unterhalb des Knies eine Minute lang drücken. Vorbeugend kann die Anti-Baby-Pille helfen, auch Yoga tut gut.
Vaginale Pilzinfektion
Die Beschwerden. Juckreiz und Ausfluss; die Grenze zur bakteriellen Infektion ist fließend. Das hilft: Zur lokalen Therapie stehen Antimykotika und pilzabtötende Scheidenzäpfchen, Tabletten und Salben zur Verfügung. Vorbeugend: Intimpflegeschaum (Lactamousse®) verwenden, Baumwollunterwäsche tragen und Süßes meiden!