Am 3. April wurde Oliver von seinem Vater entführt. Seither durchlebt Mutter Marion W. die Hölle.
Seit elf Tagen lebt der kleine Oliver (5) mit seinem Vater in einem Versteck irgendwo in Dänemark. Getrennt von seiner Mama Marion W. (39) – bisher durfte die Grazerin nur zwei Minuten mit ihrem Sohn telefonieren. Nicht einmal seinen Kindergartenrucksack hat Oliver mit. Der fiel bei der Entführung durch den Vater auf die Straße. Oliver wurde in einen schwarzen Volvo gezerrt. Nur sein Rucksack blieb vor dem Kindergarten liegen.
Seine Mutter sitzt derweil verzweifelt in ihrer Wohnung. Am Tag kämpft sie für ihren Sohn. Telefoniert mit dem Justizministerium, mit ihrer Anwältin, mit Freunden in Dänemark. In der Nacht kommt dann der große Schmerz. Von Tag zu Tag wird er unerträglicher. Die Angst, Oliver im komplizierten Sorgerechtsstreit zwischen Dänemark und Österreich zu verlieren, ist groß. „Ich kämpfe um Oliver, aber ich fühle mich hilflos. Ich weiß nicht, wer mir helfen könnte“, klagt Marion W.
Rechtsstreit.
Was keiner weiß: Dänemark hat zwar das Image eines hochmodernen EU-Landes, aber in Sorgerechtsfragen gibt es viele gesetzliche Missstände. „Oliver gilt für die Behörden als Däne, weil er dort geboren ist. Tatsächlich hat er aber einen österreichischen Pass. Aber das zählt in Dänemark nicht. Ausländer haben vor Gericht nicht die gleichen Rechte wie die Dänen“, erzählt Marion W. Wie sie um ihren Sohn kämpft, wie sie leidet und warum der Sorgerechtsstreit so kompliziert ist, erzählt sie im Talk.
Frau Marion W., seit elf Tagen ist der Vater mit Ihrem Sohn Oliver verschwunden. Wie ertragen Sie die Trennung? Marion W.: Es wird von Tag zu Tag schlimmer. Ich mache mir große Sorgen um Oliver. Ich habe keine Ahnung, wo er mit dem Vater steckt. Bisher gab es nur ein Telefonat, das zwei Minuten dauerte. Der Vater mischte sich dauernd dazwischen, aber ich konnte Oliver wenigstens sagen, dass ich ihn lieb habe. Wie kann es zu so einer Eskalation kommen? Konnten Sie dem Vater nie ein akzeptables Angebot für sein Besuchsrecht machen? Marion W.: Doch, das gab es von meiner Seite. Er hätte ein ganz normales Leben als Vater haben können, wenn er auf die Obsorge in Dänemark verzichtet hätte. Das lehnte er kategorisch ab. Für ihn gab es nur seine Lösung. Er hat auch einen Antrag auf Rückführung von Oliver gestellt, der wurde in letzter Instanz sogar vom Obersten Gerichtshof in Österreich abgelehnt. Doch der Vater gab nie auf. Am 13. Jänner hat er vor Gericht geschworen, dass er Oliver niemals eine Entführung antun würde, dann hat er es doch gemacht. Die Richterin hatte schon immer den Verdacht, dass er die erste Möglichkeit nützen wird, um Oliver zu entführen. Deswegen hat sie auch angeordnet, dass er Oliver nur unter Aufsicht einer Psychologin besuchen darf. Welche Konflikte haben Sie und der Vater Thomas S., wenn es um Ihren Sohn Oliver ging? Marion W.: Ich habe ihm Oliver anvertraut. Doch ab 2009 hat es nicht mehr funktioniert. Oliver hat sich nach jedem Besuch bei seinem Vater verändert. Wir hatten ganz konträre Auffassungen von Kindererziehung. Beim Vater durfte Oliver schon mit zwei Jahren Star Wars schauen. Ich glaube, da gab es innerhalb weniger Minuten unzählige Schwertkämpfe. Dann gab es ständig Versuche, Oliver zu manipulieren. Er hat Videos mit ihm aufgenommen und auf YouTube gestellt. Auch das war mir nicht recht. |
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