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Staatsverweigerer untergetaucht

2 Tote bei Graz: 'Heil Hitler'-Fluchtauto gefunden

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Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen vor "gefährdeten Objekten".

Nach den tödlichen Schüssen auf Nachbarn im steirischen Stiwoll hat die Polizei Montagvormittag wenige Kilometer vom Tatort entfernt das Fahrzeug des Verdächtigen - einen weißen VW-Bus - sichergestellt. Eine nähere Ortsangabe wollte die Polizei vorerst nicht mitteilen, da es im Nahbereich gefährlich sein könnte. Die Fahndung nach dem 66-Jährigen lief indessen weiter.

Polizisten überwachten gefährdete Objekte und Institutionen - unter anderem das Grazer Straflandesgericht. Dort hat der Verdächtige laut den Sicherheitskräften seit rund einem Jahr Hausverbot. Montagfrüh hing auch ein Foto des Mannes bei der Kontrolle. Vor dem Gebäude wachten schwer bewaffnete Beamte.

2 Tote bei Graz: 'Heil Hitler'-Fluchtauto gefunden
© Polizei


Der Stiwoller Bürgermeister Alfred Brettenthaler (ÖVP) erklärte am Montag auf APA-Nachfrage, dass sowohl die Schule als auch der Kindergarten bis auf Weiteres geschlossen bleiben. Erst, wenn der Verdächtige gefasst ist, sollen die Einrichtungen wieder öffnen. Die Eltern der etwa 20 Kindergarten-Kinder und der rund 30 Volksschüler wurden noch am Sonntag persönlich von den Lehrern informiert, dass die Schule und der Kindergarten geschlossen bleiben. Zudem wurde ein Schulpsychologe kontaktiert, der nach der Entwarnung die Kinder bei der Aufarbeitung unterstützen soll.
 

Brettenthaler will auch anstehende Veranstaltungen mit Menschenansammlungen - etwa zu Allerheiligen - absagen, wenn der 66-Jährige bis dahin nicht gefunden ist: "Die Vorsicht ist da wichtiger." Er persönlich habe keine Probleme mit dem Mann gehabt, aber das Gemeindeoberhaupt merkte an, dass es "immer ein paar Irre" gebe, die man wegen Gesetzeslagen nicht einfach einsperren könne. Das Verhalten des 66-Jährigen sei seiner Ansicht nach "nicht vorhersehbar" gewesen.

Der Nachbarschaftsstreit am Sonntag hatte zwei Menschenleben und ein schwer verletztes Opfer gefordert. Der 66-Jährige soll gegen 9.15 Uhr einen Mann (64) und eine Frau mit einem Gewehr erschossen und eine weitere Frau schwer verletzt haben. Die Polizei hat am Montag die Altersangaben zweier Opfer korrigiert: Die getötete Frau war 55 Jahre alt, das angeschossene Opfer ist 68. Motiv dürfte ein langwieriger Streit um ein Grundstück gewesen sein. Der Verdächtige ist kein Unbekannter: Er wurde amtsbekannt, als er mit seinem Auto mit der Aufschrift "Heil Hitler" vor das Grazer Landesgericht und durch Graz fuhr.

2 Tote bei Graz: 'Heil Hitler'-Fluchtauto gefunden
© Privat

Das Fluchtauto war in Graz stadtbekannt.(c)privat
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