Obwohl Österreich mit weniger als 700 Verkehrs-Toten heuer auf die beste Verkehrsunfallbilanz zu steuert, ist die Schweiz doppelt so sicher.
Österreich steuert in diesem Jahr laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ) auf die beste Verkehrsunfallbilanz zu. Bei anhaltendem Trend werde die Zahl der Toten in diesem Jahr erstmals unter 700 sinken. Dennoch habe Österreich sein Verkehrssicherheitsziel erneut verfehlt. Im Vergleich zur Schweiz sei das Unfallrisiko hierzulande fast doppelt so hoch, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung.
Fast 50 Todesopfer weniger als im Vorjahr
636 Menschen kamen
heuer in Österreich bei Verkehrsunfällen ums Leben. Damit sind bisher 47
Todesopfer weniger zu beklagen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Nach
dem starken Anstieg im ersten Halbjahr (plus 17 Prozent) wurde im zweiten
Halbjahr eine erfreuliche Trendumkehr registriert. Vorarlberg erreichte laut
VCÖ mit minus 33 Prozent den stärksten Rückgang, in Tirol, Niederösterreich
und Kärnten ist die Zahl der Verkehrstoten um 14 Prozent niedriger als im
Vorjahr. Mehr Menschen sind bisher im Burgenland, in Oberösterreich und in
Wien auf der Straße ums Leben gekommen.
Trotzdem insgesamt mehr Unfälle
Dennoch wird laut VCÖ das
Verkehrssicherheitsziel von weniger als 621 Toten im gesamten Jahr verfehlt.
Zudem sei die Zahl der Unfälle und Verletzten um rund fünf Prozent höher als
im Vorjahr. "Der Rückgang bei den tödlichen Unfällen ist auch auf die
immer bessere medizinische Versorgung und die Sicherheitsmaßnahmen bei den
Fahrzeugen zurückzuführen", so VCÖ-Mitarbeiter Martin Blum.
Weniger Personenschaden wegen Mehrphasen-Fahrausbildung
Bei
Fahranfängern konnten die Unfallzahlen durch die Einführung der
Mehrphasen-Fahrausbildung im Jahr 2003 gesenkt werden, wie der ÖAMTC
mitteilte. Durchschnittlich 28 Prozent der Unfälle mit Personenschäden
wurden laut Franz Wurm, Leiter der ÖAMTC-Fahrsicherheit, dadurch vermieden.
Bei Alleinunfällen männlicher Führerschein-Neulinge konnte jeder dritte
Unfall verhindert werden. Bisher haben rund 340.000 Fahranfänger die
Mehrphasen-Ausbildung absolviert.